Weltweit arbeiten Wissenschaftler sowie Pharma- und Biotechunternehmen daran, rasch einen Corona-Impfstoff zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Was sonst viele Jahre dauert, soll jetzt binnen Monaten geschehen – "Lightspeed", also "Lichtgeschwindigkeit", nennt etwa das Mainzer Unternehmen BioNTech sein Impfstoffprojekt, das es zusammen mit dem US-Pharmariesen Pfizer vorantreibt.
Die Impfstoff-Entwicklung wird derzeit zu den aussichtsreichsten Projekten weltweit gezählt. Der Wirkstoff ist einer von momentan etwa einem Dutzend Kandidaten in der dritten und letzten Phase der klinischen Prüfung mit Zehntausenden Probanden.
Das Bundesgesundheitsministerium bleibt derweil bei seiner Einschätzung, dass erste Corona-Impfungen voraussichtlich in den ersten Monaten des nächsten Jahres möglich werden. Man gehe weiterhin davon aus, dass Anfang 2021 ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte, sagte ein Sprecher des Ministeriums am vergangenen Freitag.
Die Bild hatte zuvor unter Berufung auf Teilnehmer einer Videoschaltkonferenz der Gesundheitsminister der Länder mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Anfang vergangener Woche berichtet, dass Impfungen schon früher möglich sein könnten. Spahn habe dort erklärt, die Firma BioNTech aus Mainz stehe dicht vor der Zulassung eines Impfstoffs. Auf Nachfragen, wann er mit ersten Impfungen rechne, habe Spahn gesagt, "Das könnte noch vor Ende des Jahres passieren."
Was aber schon ganz bald vorliegen dürfte, sind die Daten aus der entscheidenden Phase 3 der klinischen Tests. „Die Studie wird insgesamt 44.000 Probanden einschließen und sollte uns – das ist die Projektion momentan – bis Ende Oktober, Anfang November Daten liefern und anzeigen, inwiefern der Impfstoff klinisch aktiv ist, das heißt, Infektionen verhindern kann", sagt Ugur Sahin von BioNTech vor einigen Wochen.
Positive News würden der Aktie von BioNTech deutlichen Auftrieb verleihen. Am heutigen Mittwoch leidet das Papier allerdings im Zuge der Marktschwäche unter Gewinnmitnahmen. Noch nicht investierte risikobereite Anleger können das reduzierte Kursniveau zum Kauf nutzen und damit auf einen Impfstofferfolg spekulieren.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)