Der US-Biotechkonzern Amgen hat 2019 wegen des starken Wettbewerbs durch billigere Produkte bei vielen wichtigen Medikamenten weniger umgesetzt und verdient. Anlegern stößt vor allem die Prognose sauer auf.
Der Umsatz sei um zwei Prozent auf knapp 23,4 Milliarden US-Dollar (21,4 Mrd Euro) gefallen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sank um sechs Prozent auf rund 9,7 Milliarden Dollar. Da Amgen eigene Anteile zurückgekauft hatte, zog der bereinigte Gewinn je Aktie um drei Prozent auf 14,82 Dollar an.
Ausblick enttäuscht
Im laufenden Jahr rechnet Amgen unter anderem dank Zukäufen und neuer Medikamente mit einem höheren Umsatz, der zwischen 25 und 25,6 Milliarden Dollar liegen soll. Beim bereinigten Gewinn je Aktie rechnet der Konzern mit 14,85 bis 15,60 Dollar. Analysten haben im Schnitt jedoch mit einem Ergebnis von 16,06 Dollar pro Papier gerechnet.
Große Wachstumstreiber fehlen
Gerade beim Kassenschlager Neulasta bekommt Amgen den Konkurrenzdruck in Form von Biosimilars zu spüren. Im vierten Quartal 2019 brachen die Erlöse von 1,17 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 0,67 Milliarden Dollar ein. Und auch bei Epogen und Neupogen musste der Biotech-Gigant Umsatzeinbußen hinnehmen.
Amgen will die wegbrechenden Umsätze unter anderem mit Otezla kompensieren. Im Zuge der Fusion von Bristol-Myers Squibb und Celgene erwarb die Gesellschaft das Schuppenflechte-Medikament für satte 13,4 Milliarden Dollar in bar.
Hoffnungsträger KRAS-Inhibitor
Mit Argusaugen dürfte die Börse im laufenden Jahr die weitere Entwicklung des KRAS-Inhibitors AMG510 verfolgen. In der Vergangenheit galt der onkogene Treiber als nicht adressierbar. Erste Studiendaten von Amgen ließen jedoch aufhorchen. Ebenfalls vorangeschritten ist die Entwicklung des KRAS-Inhibitors von Mirati Therapeutics.
Zur Stunde verliert die Amgen-Aktie etwa drei Prozent an Wert, der Ausblick ist nicht gerade rosig. Doch das Unternehmen dürfte tief gestapelt haben. Daher sollten sich investierte Anleger vorerst nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dabeibleiben!
(Mit Material von dpa-AFX)