Angepasste Corona-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna, die bisher nur als Auffrischimpfungen eingesetzt werden, können auch als Erstimpfung gegen das Virus verwendet werden. Diese Entscheidung teilte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Dienstag in Amsterdam mit.
Es geht um sogenannte bivalente Impfstoffe, die sowohl vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2 als auch vor den Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5 schützen sollen. Diese angepassten mRNA-Impfstoffe durften bisher nur als Auffrischimpfung verwendet werden.
Die EMA hat nun nach der Auswertung von Daten festgestellt, dass der Impfstoff auch bei Menschen wirkt, die noch keine Corona-Impfung erhalten haben und noch keine Infektion mit dem Virus durchgemacht haben. Die Impfstoffe seien genauso sicher wie die ursprünglichen Corona-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna, so die Aufsichtsbehörde. Die EU-Länder könnten nun selbst entscheiden, ob sie die modifizierten Impfstoffe als Basisimpfung verwenden wollen.
Derweil geht der Streit unter den Impfstoffherstellern weiter. Der US-Pharmakonzern Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech haben vergangenen Montag im Streit um konkurrierende Corona-Impfstoffe bei einem Bostoner Bundesgericht Klage gegen das amerikanische Unternehmen Moderna eingereicht, heißt es bei der Nachrichtenagentur Reuters. Pfizer und BioNTech beantragten die Abweisung einer Klage von Moderna sowie die Feststellung, dass die Patente von Moderna ungültig sind und nicht verletzt wurden. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor. Moderna hatte BioNTech und Pfizer erstmals im August verklagt und den Unternehmen vorgeworfen, seine Technologie-Patente verletzt zu haben, die Moderna eigenen Angaben zufolge bereits vor der Pandemie entwickelt hatte. Bei den Corona-Impfstoffen nutzen sowohl Moderna als auch BioNTech und Pfizer die neuartige mRNA-Technologie.
Am Dienstag ging die Aktie von BioNTech allerdings mit einem Minus aus dem Handel. Das Papier verlor gut drei Prozent, nach die Aktie zuletzt recht gut gelaufen war. BioNTech hängt derzeit knapp unterhalb des 11-Monatshochs, das im August bei 189,07 Dollar markiert wurde, fest. Nun holt die Aktie wohl noch einmal Luft. Ein Sprung darüber würde ein neues Kaufsignal für die Aktie bedeuten.
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