Der Arzneimittelhersteller Dermapharm will seinen Aktionären nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr die Dividende kürzen. Vorgeschlagen werden soll eine Zahlung von 1,05 Euro je Aktie, nach 2,17 Euro je Aktie im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch in Grünwald mitteilte.
Die Ausschüttungsquote verringerte sich von 56 Prozent auf 42 Prozent. Damit wolle das Unternehmen eine rasche Rückführung von Finanzverbindlichkeiten sicherstellen, hieß es.
Das Konzernergebnis ging 2022 Dermapharm zufolge auf voraussichtlich 134,2 Millionen Euro zurück. Im Vorjahr hatte es bei knapp 209 Millionen Euro gelegen. Dermapharm hatte bereits Mitte März vorläufige Zahlen vorgelegt und die eigenen Ziele leicht verfehlt, nachdem die Corona-Sonderkonjunktur ihr Ende gefunden hatte.
Das Unternehmen hatte in der Pandemie durch die Auftragsproduktion von Corona-Impfstoffen für den Hersteller BioNTech aus Mainz eine Sonderkonjunktur erlebt. Dieser Rückenwind lässt wie überall in der Branche auch bei Dermapharm nach. Gleichwohl soll der Umsatz in diesem Jahr auf 1,08 bis 1,11 Milliarden Euro steigen. Dabei setzt der Konzern auch auf seinen jüngsten Zukauf, den französischen Arznei- und Nahrungsergänzungsmittelhersteller Arkopharma. Das bereinigte operative Ergebnis soll sich 2023 zwischen 300 bis 310 Millionen Euro bewegen.
Auch wenn sich Anleger etwas mehr erhofft hatten – die Aktie fällt heute um 1,5 Prozent: Dass die Dividende deutlich geringer ausfallen wird, war zu erwarten. Genauso, dass Dermapharm durch die Impfstoff-Produktion für BioNTech keine Sonderkonjunktur mehr erfährt. Dennoch überrascht zuletzt der deutliche Ergebnisrückgang, den der Pharma-Hersteller in Aussicht gestellt hat. Allerdings dürfte das Management hier nach der leicht verfehlten Prognose für 2022 und dem inflationären Marktumfeld bewusst konservativ planen. Mutige Anleger mit Weitblick nutzen das Kursniveau für einen antizyklischen Einstieg. Stopp: 30 Euro.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
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