Nach dem Abklingen der Covid-19-Pandemie richtet sich der Fokus bei der Mainzer Biotech-Schmiede BioNTech unlängst die zahlreichen onkologischen Entwicklungsprogramme, die sich in der Pipeline befinden. In den zurückliegenden Monaten ragte hierbei vor allem der Hoffnungsträger BNT-327 heraus. Neue Daten unterstreichen das Potenzial.
Neue Daten deuten laut der Branchenseite STAT News darauf hin, dass Forscher einen ihrer bisher vielversprechendsten Kandidaten für die nächste Generation von Immuntherapeutika gefunden haben könnten. Konkret handelt es sich auf bispezifische Antikörper, die auf zwei Schlüsselproteine bei Krebs abzielen, PD1 oder PD-L1 und VEGF – wie eben BNT-327.
Forscher, die mit BioNTech zusammenarbeiten, hätten laut STAT News am Dienstag auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium eine kleine frühe Studie mit dem bispezifischen Wirkstoff vorgestellt. Die bispezifische Verbindung mit der Bezeichnung BNT-327 zeigte demnach positive Ergebnisse bei Patientinnen mit dreifach negativem Brustkrebs.
Die Forschung baue auf der Entdeckung von Immuntherapeutika, den so genannten Checkpoint-Inhibitoren, in den 1990er Jahren auf, die für die Onkologie „transformativ“ gewesen sei, zitiert die Branchenseite Özlem Türeci, Mitbegründerin und CMO von BioNTech. Aber es gebe aber noch Raum für Verbesserungen, so die Managerin weiter. Genau hier will BioNTech mit BNT-327 ansetzen.
BNT-327 beziehungsweise PM8002 stammt ursprünglich vom chinesischen Entwicklungspartner Biotheus. Mitte November kündigten die Mainzer die Übernahme der asiatischen Gesellschaft an, um sich die volle Kontrolle über den großen Hoffnungsträger zu sichern. On top erwirbt BioNTech durch die Akquisition weitere Assets, darunter auch zwei TIGIT-Programme in der Phase 1.
Nicht zuletzt dank der BNT-327-Fantasie ist die Aktie von BioNTech zuletzt deutlich besser gelaufen als die des großen mRNA-Wettbewerbers Moderna (siehe Vergleichschart). Können die Mainzer an den positiven Newsflow in der Onkologie-Pipeline auch im kommenden Jahr anknüpfen, dürfte die Aktie wieder deutlich höher notieren. Der Wert bleibt allerdings nur spekulativ ausgerichteten Anleger vorbehalten.
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