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BioNTech-Impfung: Was für eine Enttäuschung

BioNTech-Impfung: Was für eine Enttäuschung
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24.01.2021 ‧ Leon Müller

Die Erfüllung des Impfplans in Deutschland bleibt weiter hinter den Erwartungen zurück. Jens Spahn verteidigt die Politik: "Wir sollten aufpassen, dass 2021 nicht das Jahr der Schuldzuweisung wird." Hebt aber sogleich den Finger Richtung BioNTech/Pfizer. Unterdessen zeigen neue Zahlen eine unrühmliche Entwicklung.

Deutschland gerät immer weiter ins Hintertreffen. Im innereuropäischen Vergleich liegt das Land inzwischen ziemlich weit hinten, wenn man auf die Impfquote blickt. In den letzten Tagen wurde es von Österreich und auch von Rumänien überholt. Gleichauf: Tschechien. Impft Deutschland weiter wie gehabt, wird auch das östliche Nachbarland an Deutschland vorbeiziehen. Die kritischen Stimmen mehren sich. Unterdessen warnt Bundesgesundheitsminister in einem Interview mit der Bild am Sonntag, man solle mit Schuldzuweisungen vorsichtig sein. "Wir sollten aufpassen, dass 2021 nicht das Jahr der Schuldzuweisung wird. Über Fehler und Versäumnisse reden ist wichtig. Aber ohne dass es unerbittlich wird. Ohne dass es nur noch darum geht, Schuld auf andere abzuladen", so der Minister. Nur einen Augenblick später hebt er den Finger mahnend Richutng Pfizer/BioNtech.

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Zu wenig Impfstoff, noch weniger Impfungen

Bereits zu Beginn der Pandemie im April habe Spahn um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Corona-Krise geworben. Im Bundestag sagte er, "dass wir miteinander wahrscheinlich viel werden verzeihen müssen in ein paar Monaten". Neben der Politik werde auch für die Gesellschaft und die Wissenschaft eine Phase kommen, in der man feststelle, dass man vielleicht an der einen oder anderen Stelle falsch gelegen habe oder etwas korrigieren müsse. Gegenüber der Bild am Sonntag sagte Spahn jetzt: "Wir haben mit den Pflegeheimen angefangen, das ist aufwendiger und dauert länger. Und wir legen 50 Prozent der Impfdosen für die zweite Impfung zurück. Das war eine weise Entscheidung, wie wir daran sehen, als uns Pfizer über Nacht mitgeteilt hat, dass sie die Liefermengen reduzieren." Fakt ist aber: Deutschland hat es versäumt Verträge zu schließen und ausreichend Impfstoff zu besorgen.

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Deutschland fällt bei der Impfquote immer weiter zurück, wurde zuletzt von Rumänien überholt. Tschechien impfte zuletzt schneller und liegt nun gleichauf mit Deutschland.

Auch im Vergleich mit nicht EU-Staaten fällt Deutschland immer weiter zurück. Sowohl die USA als auch das Vereinigte Königreich liegen hinsichtlich der Impfquote deutlich besser. Beides Länder, denen zuvor oftmals ein zu laxer Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen wurde.

Unterdessen steigt der Unmut. Die Stimmungen nach Lockerungen nach dem 14. Februar werden lauter. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die Lockerungsdiskussion für verfrüht. "Die Entwicklung ist verhalten positiv, aber es gibt keinen Grund, die Maßnahmen vorzeitig abzubrechen. Noch immer sind die Zahlen zu hoch", sagte er der Bild am Sonntag. Sein niedersächsischer Kollege Stephan Weil (SPD) erklärte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Da wir aber die wahren Ausmaße der hiesigen Mutationen nicht kennen, können wir jetzt nicht das Risiko eingehen und vorzeitig auch nur punktuelle Lockerungen ausprobieren."

Für die hohen Infektionsraten und Todeszahlen in der zweiten Welle der Pandemie tragen nach Spahns Worten Politik und Bürger gemeinsam Verantwortung. "Wir hatten alle zusammen das trügerische Gefühl, dass wir das Virus gut im Griff hätten. Die Wucht, mit der Corona zurückkommen könnte, ahnten wir, wollten es aber in großer Mehrheit so nicht wahrhaben." Er räumte ein, dass die Bundesregierung und die Länder zu zögerlich waren: "Wir hätten schon im Oktober bei geringeren Infektionen härtere Maßnahmen ergreifen müssen." Vor allem einige Ministerpräsidenten hatten sich damals gegen einen härteren Kurs gewehrt, wie ihn Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Virologen befürwortet hatten. Die Skeptiker konnten sich dabei unterstützt fühlen von Teilen der Opposition und der Bürger.

BioNTech wies zuletzt Vorwürfe zurück, man wäre nicht bereit gewesen mehr Impfstoff zu liefern. Stattdessen ginge der schwarze Peter an die EU und Deutschland, die von Beginn an in Relation zu anderen Staaten eine zu geringe Menge bestellt hätten. Dem widerspricht Jens Spahn. BioNTech selbst nimmt in Kürze ein neues Werk in Marburg in Betrieb und wird die Produktion hochfahren. An der flachen Impfquotenkurve allerdings ändert dies nichts. Es ist mehr Impfstoff vorhanden als verimpft wird. Die Antwort auf die Frage nach dem Grund für den langsamen Fortschritt ist der Minister bisher schuldig geblieben.

Mit Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: BioNTech.

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