Große Impfzentren sind geschlossen, Inzidenzwerte in den Hintergrund gerückt. Die Impfquoten sind mittlerweile niedrig trotz der an die Omikron-Variante angepassten neuen Impfstoffe. Das große Geschäft mit Covid-Impfstoffen für BioNTech scheint also vorbei zu sein. Doch so schlecht wie es auf den ersten Blick scheint, ist die Lage für BioNTech nicht.
Zum einen haben die Milliardengewinne in den vergangenen Jahren die Kassen ordentlich gefüllt. BioNTech ist, wenn man noch ausstehende Forderungen an Kunden von gut vier Milliarden Dollar mit einbezieht, mit umgerechnet rund 22 Milliarden Dollar in das neue Jahr gestartet. Beste Voraussetzungen also, um die weiteren Pipeline-Projekte rasch voranzutreiben. Hier sind insbesonder die Onnkologie-Projekte enorm vielversprechend.
Zudem werden die Einnahmen durch die Corona-Impstoffe nicht plötzlich auf Null sinken. Zum einen gibt es feste Abnahmeverträge, zum anderen werden nach wie vor Menschen zur Booster-Impfung gehen. Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) sollen bestimmte Gruppen wie Menschen ab 60 eine zweite Auffrischimpfung mit den neuen auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe bekommen, um den Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf zu verbessern.
Einige Mediziner schlagen vor, dass in Zukunft gegen Corona jedes Jahr im Herbst geimpft werden sollte. Dies könnte in Zukunft möglicherweise auch in Kombination mit der Grippeimpfung erfolgen. Ein von BioNTech/Pfizer entwickelter Kombinationsimpfstoff, mit dem künftig gleichzeitig gegen Covid-19 und Grippe geimpft werden könnte, ist von der US-Arzneimittelbehörde FDA vor wenigen Wochen in ein beschleunigtes Zulassungsverfahren aufgenommen worden.
Und auch ein möglicher Einsatz der Corona-Impfstoffe in China ist keineswegs komplett vom Tisch. Stephane Bancel, Chef des US-Konkurrenten Moderna äußerte sich zuletzt im Rahmen des World Economic Forums in Davos, dass sich sein Unternehmen in aktiven Gesprächen mit China befindet. Auch BioNTechs Impfstoffe haben nicht zuletzt aufgrund der Kooperation mit Chinas Fosun Pharma gute Chancen.
Summa summarum kann man sagen, dass sich BioNTech durch die Corona-Impfstoffe in einer herausragenden Lage befindet, um die weiteren Pipeline-Projekte rasch voranzutreiben. Kann das Unternehmen hier weitere Erfolge erzielen, dürfte die Aktie wieder Fahrt aufnehmen. Insbesondere der Onkologie-Bereich ist vielversprechend. Das Potenzial für den Einsatz von mRNA-Impfstoffen ist aber auch in anderen Bereich enorm. Einige wichtige Studienergebnisse sollen in den kommenden Monaten veröffentlicht werden. Derzeit ist allerdings bei der Aktie Geduld gefragt.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer und BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.