Die Aktie von BioNTech tritt derzeit auf der Stelle. Hierzulande haben sich die Corona-Infektionszahlen deutlich von ihren Höchständen entfernt, das Interesse an Impfstoffen ist zurückgegangen. Anders sieht das in China aus. Nach der Entdeckung von einigen Dutzend Corona-Infektionen in Peking wird auch dort über Lockdowns diskutiert.
Seit heute müssen sich alle 3,5 Millionen Einwohner des größten Stadtteils Chaoyang in drei Runden alle zwei Tage testen lassen. Die Angst vor strengen Ausgangssperren auch in der chinesischen Hauptstadt sorgte für Hamsterkäufe und leere Regale in Supermärkten. Die Behörden warnten, dass das Virus sich schon seit einer Woche unentdeckt in der 21-Millionen-Metropole verbreitet habe, so dass mehr Fälle entdeckt werden dürften.
Ob ein Lockdown über ganz Peking oder Teile verhängt werde, hänge von der Ausbreitung des Virus ab, sagte ein Experte des nationalen Gesundheitsamtes der parteinahen Zeitung "Global Times".
Nun könnte auch in China der Impfstoff von BioNTech/Pfizer mehr und mehr in den Fokus rücken.
DER AKTIONÄR hatte bereits des Öfteren darüber berichtet („BioNTech: Bald mRNA-Booster für China?“, „BioNTech: Neues Milliardenpotenzial in China?“ und „3 Gründe, warum sich BioNTech verdoppeln könnte“). Nun hat auch der SPIEGEL das Thema aufgegriffen.
Bereits im März 2020 hatte BioNTech-Chef Ugur Sahin Deal mit dem Shanghaier Biotech-Konzern Fosun Pharma geschlossen. Es sollte eine chinesische Version des Impfstoffs entstehen, zugelassen ist dieser allerdings bis heute nicht in China. Obwohl davon vor allem das Shanghaier Unternehmen profitieren würde, das die kommerziellen Rechte für seinen Heimatmarkt besitzt, schreibt der SPIEGEL.
China hatte in den vergangenen Monaten versucht, selbst einen mRNA-Impfstoff zu entwickeln. Der Kandidat ARCoVax hat allerdings ein schlechteres Nebenwirkungsprofil als der Impfstoff von BioNTech/Pfizer, was jüngste Studien zeigten. Zudem zeigte er bei Omikron eine schlechtere Wirksamkeit.
In Anbetracht der steigenden Infektionszahlen in China könnte sich nun möglicherweise doch bald zu einer Zulassung des BioNTech/Pfizer-Vakzins kommen. In den kommenden Wochen seien mehrere Gespräche mit chinesischen Vertretern angesetzt, heißt es aus Mainz.
Dass sich China für den BioNTech-Impfstoff entscheiden könnten, wird immer wahrscheinlicher. Das Potenzial für BioNTech bleibt aber so oder so hoch. Vor Kurzem erst hat sich die Bundesregierung weitere Produktionskapazitäten des Corona-Impfstoffs bis 2029 gesichert. Zudem hat BioNTech eine starke Pipeline mit hochinteressanten Projekten im Kampf gegen Krebs. Kann das Unternehmen hier in den kommenden Monaten überzeugen, dürfte das Papier deutlich höhere notieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech und Pfizer.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.