Nach Berichten aus Israel über eine verringerte Wirksamkeit der BioNTech/Pfiizer-Impfung gegen die Delta-Variante des Coronavirus hat ein Charité-Experte vor schnellen Schlüssen gewarnt.
"Diese Zahlen muss man noch etwas mit Vorsicht betrachten. Es ist methodisch schwierig in einem solchen Setting wie in Israel mit niedrigen Inzidenzen und lokalen Ausbrüchen die genaue Effektivität der Impfung zu bestimmen", teilte Leif Erik Sander auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit. Daten aus Großbritannien deuteten darauf hin, dass der Impfschutz kurz nach der zweiten Dosis nur geringfügig reduziert sei bei Delta – verglichen mit der bisher vorherrschenden Alpha-Variante.
Dass der Immunschutz mit der Zeit etwas nachlasse, sei allerdings auch denkbar, erklärte Sander. In Israel sei sehr früh geimpft worden. Dass vor allem der Schutz vor einer Weitergabe des Virus mit der Zeit nachlassen könnte, wird schon länger befürchtet – er gilt als weniger langlebig als der Schutz des Geimpften selbst. "Man muss also die Zahlen weiter genau beobachten", so Sander.
Grundsätzlich sei anzunehmen, dass es durch die Delta-Variante häufiger zu sogenannten Durchbruchinfektionen - also Infektionen bei Geimpften - und auch zur Weitergabe des Virus durch Geimpfte kommen könne, bekräftigte Sander. Er hob jedoch hervor, dass sich sowohl in Israel als auch in Großbritannien zeige, dass die Impfung "sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen schützt".
Die Aktie von BioNTech hat in den vergangenen Tagen eine Korrektur gestartet. DER AKTIONÄR bleibt jedoch weiter zuversichtlich. Der Impfstoff aus dem Hause Pfizer/BioNTech zeigt weiterhin eine der besten Wirkungen am Markt. Zudem lässt sich der mRNA-Impfstoff, sollte es erforderlich werden, rasch anpassen. Die Aktie bleibt zudem insbesondere aufgrund der langfristigen Chancen bei anderen Krankheitsfeldern äußerst vielversprechend.
(Mit Material von dpa-AFX)