Die Zulassung von Impfstoffen auf Basis der neuartigen mRNA-Technologie war der Durchbruch der vergangenen Monate im Biotech-Sektor. Nach den enttäuschenden Daten der in Tübingen ansässigen CureVac konzentriert sich das Rennen auf das beste Unternehmen in diesem Bereich nun wohl endgültig auf zwei: BioNTech und Moderna. DER AKTIONÄR nimmt beide genauer unter die Lupe.
Zunächst ein Blick auf die Bewertung an der Börse. Hier scheinen Anleger ganz klar Moderna mehr zuzutrauen. Moderna weist eine Marktkapitalisierung von 94,1 Milliarden Dollar auf, BioNTech liegt hier gerade einmal bei 54,1 Milliarden Dollar. Dies liegt wohl insbesondere am grundsätzlich besseren Image von US-Biotech-Unternehmen. Investoren trauen in dem Segment traditionell US-Firmen mehr zu.
Doch genau das könnte für Anleger eine gute Chance bedeuten. Denn bisher hatte BioNTech, was Zulassungen angeht, immer die Nase vorn – und auch jetzt wieder, was die Zulassung bei Jüngeren angeht. Während BioNTech beispielsweise in der EU bereits Ende Mai grünes Licht für Comirnaty erhalten hat, muss Moderna weiter warten.
Wie es zuletzt hieß, wird die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) voraussichtlich erst in ein paar Wochen über eine Zulassung des Coronaimpfstoffs von Moderna für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren entscheiden. Es sei geplant, bis Ende Juli über den Antrag des US-Unternehmens zu entscheiden, sagte der Leiter der EMA-Impfstrategie, Marco Cavaleri, vor Kurzem bei einem regelmäßigen Pressebriefing der EMA. Moderna hatte Anfang Juni den Zulassungsantrag für 12- bis 17-Jährige gestellt.
Eine Schlüsselrolle dürfte bei BioNTech der US-Partner Pfizer einnehmen. Hier bleibt abzuwarten, wie die weitere Partnerschaft aussehen wird und inwieweit Pfizer selbst mit mRNA-Vakzinen auf den Markt drängen wird.
Letztendlich wird entscheidend sein, wer in Zukunft bei Varianten aber insbesondere auch bei mRNA-Therapien in anderen Krankheitsfeldern die Nase vorn haben wird. DER AKTIONÄR traut hier sowohl Moderna als auch BioNTech einiges zu, glaubt aber, dass das Top-Management und die starke Forschung von BioNTech auch in Zukunft der Konkurrenz voraus sein könnte. Anleger lassen bei beiden Werten ihre Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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