Die Aktie von BioNTech ist zuletzt erneut unter Druck geraten. Bislang hatte sie sich im laufenden Jahr im Vergleich zu anderen Impfstoffwerten recht robust gezeigt. Auslöser für den jüngsten Kursverlust war die Nominierung Robert F. Kennedy Jr. als US-Gesundheitsminister für die künftige Regierung von Donald Trump.
Trump hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister machen zu wollen. Kennedy werde "die Epidemie chronischer Krankheiten" beenden und Amerika wieder gesundmachen, schrieb Trump zuletzt zudem. Viel zu lang seien die Bürger bei öffentlicher Gesundheit mit Täuschung und Desinformation konfrontiert gewesen.
Die Aktie von BioNTech ging am Freitag letztendlich mit einem Minus von 3,7 Prozent auf 99,72 Dollar aus dem Handel. Zwischenzeitlich waren sogar noch höhere Verluste zu verzeichnen gewesen, ein Teil konnte aber bis zum Handelsschluss wieder aufgeholt werden. Wichtig zudem: die 200-Tage-Linie wurde zwar kurzzeitig unterschritten, konnte aber letztendlich verteidigt werden.
Unterstützung erhielt das Papier auch von der Hoffnung für den Wirkstoffkandidaten BNT327. Vor wenigen Tagen hatte BioNTech angekündigt, seinen chinesischen Entwicklungspartner Biotheus übernehmen zu wollen. „Die Übernahme von Biotheus baut auf unserer erfolgreichen laufenden Kollaboration zu BNT327/PM8002 und anderen bispezifischen Antikörperkandidaten auf“, sagte Ugur Sahin, CEO von BioNTech. „Wir glauben, dass BNT327/PM8002 das Potenzial hat, in mehreren onkologischen Indikationen einen neuen Behandlungsstandard zu setzen, der über die traditionellen Checkpoint-Inhibitoren hinausgeht.“ Xiaolin Lui, Ceo von Biotheus fügte hinzu: „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Entwicklung von BNT327/PM8002 für künftige Kombinationstherapien im Einsatz gegen Krebs voranzutreiben.“ Auch die US-Bank JPMorgan bewertete den Schritt positiv: Durch die kürzlich angekündigte Übernahme von Biotheus signalisiere BioNTech sein Vertrauen in den Wirkstoff. Das Kursziel von JPMorgan für BioNTech von 124 Dollar wurde bestätigt.
Die Entwicklung rund um das US-Gesundheitsministerium dürfte die Aktie zunächst weiter belasten. Langfristig dürften aber die anstehenden Studiendaten nicht zuletzt aus dem Onkologie-Bereich die Richtung vorgeben. Kann BioNTech hier überzeugen, dürfte das Papier wieder deutlich höher notieren können. Die Aktie bleibt ganz klar spekulativ.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.