Im Juni hat der Impfstoffspezialist BioNTech erstmals eine Dividende ausgeschüttet. Angesichts der sprudelnden Gewinne des Konzerns sorgt dies an sich nicht für Aufsehen. Allerdings birgt die Dividende aus einem bei BioNTech gehandelten American Depositary Receipt (ADR) zusätzliche Hürden und Gefahren.
2,00 Euro je Stammaktie schüttete BioNTech aus, das galt auch für die ADRs. ADRs sind dabei Aktienzertifikate, die im Ausland hinterlegte Aktien eines deutschen Unternehmens verbriefen. In diesem Fall sitzt der Emittent der ADRs in den USA. Das bedeutet, dass die deutsche Hinterlegungsstelle 25 Prozent Kapitalertragsteuer und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag einbehalten muss.
Der jeweilige Broker ist allerdings trotz des bereits erfolgten Steuerabzugs verpflichtet, ebenfalls Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer einzubehalten und abzuführen. Somit erfolgt eigentlich eine Doppelbesteuerung.
Rückforderung möglich
BioNTech hat allerdings nun mitgeteilt, dass ADR-Investoren den zweiten Steuerabzug im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung vom Finanzamt zurückfordern können. Dieser Prozess soll in der Regel automatisch eingeleitet werden. Ist dies nicht der Fall, können sich Anleger mit diesem Formular auch direkt an den eigenen Broker wenden.
In der Regel ist es aufgrund der komplexen Besteuerung der Dividenden besser, direkt in die Aktie zu investieren statt in ADRs. Bei BioNTech ist dies nicht möglich. Deshalb müssen sich Anleger etwas in Geduld üben, um ihre zu viel gezahlten Steuern zurückzubekommen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.