Die Aktie von BioNTech hat in den vergangenen Wochen deutliche Kursverluste einstecken müssen. Auch am Mittwoch verlor der Wert weiter an Boden. Das Papier ging mit einem Verlust von 4,5 Prozent auf 161,66 Dollar aus dem US-Handel. Für neuen Druck sorgte eine Südafrika-Studie zu Omikron. Zudem konnte gleichzeitig Valneva sehr starke Daten zu seinem Totimpfstoff veröffentlichen. DER AKTIONÄR erläutert, was dies nun für BioNTech bedeutet.
Eine Untersuchung aus Südafrika hat ergeben, dass Boosterimpfungen mit mRNA-Vakzinen Omikron-Infektionen nicht verhindern konnten. In der Studie untersuchten Wissenschaftler eines deutsch-südafrikanischen Teams die Proben von sieben deutschen Kapstadt-Urlaubern, die sich zwischen Ende November und Anfang Dezember mit der damals in Südafrika bereits kursierenden Omikron-Variante angesteckt hatten, berichtet Bloomberg. Am Dienstag wurden die entsprechenden Daten im "Lancet" veröffentlicht. Es handelt sich dabei jedoch um sehr frühe Untersuchungen, wodurch die Zahl der Probanden gering ist.
Auch vorläufige Daten aus einer israelischen Studie, die am Montag veröffentlicht wurden, zeigten, dass sogar eine vierte Dosis des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer eine Infektion mit Omikron nicht verhinderte.
Immer mehr in den Fokus rückt damit ein möglicher speziell auf Omikron angepasster Impfstoff. Dieser könnte möglicherweise bereits im März verfügbar sein. BioNTech und der US-Partner Pfizer haben mit der Produktion eines solchen Impfstoffs bereits begonnen. Das teilte BioNTech-Chef Ugur Sahin auf einer Gesundheitskonferenz der US-Bank JP Morgan vor Kurzem mit.
Bereits stark vorgelegt hat am Mittwoch Valneva. Das französisch-österreichische Biotech-Unternehmen hat starke Daten seines Impfstoff-Kandidaten zur Omikron-Variante präsentiert. 100 Prozent der getesteten Serumproben wiesen neutralisierende Antikörper gegen das Stammvirus und die Delta-Variante und 87 Prozent gegen die Omikron-Variante auf, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Der Totimpfstoff könnte möglicherweise noch im laufenden Quartal in der EU eine Zulassung erlangen.
Es ist erfreulich, dass der von vielen dringend erwartet Totimpfstoff von Valneva so gute Daten liefern konnte. Für BioNTech sind die Auswirkungen aber nicht so groß, wie es den ersten Anschein hat. Zumal die mRNA-Technologie von BioNTech einen entscheidenden Vorteil hat. Impfstoffe können rein technisch enorm schnell auf neue Varianten angepasst werden. Zudem sind die mRNA-Impfstoffe derzeit die einizigen von der Stiko empfohlenen Booster-Impfstoffe. Diese dürften also auch in Zukunft die mit Abstand wichtigsten Vakzine bleiben. Nicht zu vergessen außerdem: die starke Pipeline von BioNTech. Inbesondere im Onkologie-Bereich sind hier entscheidende Durchbrüche möglich. DER AKTIONÄR sieht nach dem Rücksetzer der vergangenen Wochen deswegen derzeit eine Top-Chance zum Nachkauf.
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Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
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