Zwei Drittel hat die Aktie von BioNTech seit dem Rekordhoch im Sommer an Wert verloren und während des Crashs eine Unterstützung nach der anderen gerissen. Die Börse scheint die Pandemie abzuhaken. BioNTech-Vorstand Uğur Şahin und Özlem Türeci verweisen nun noch einmal darauf, dass die Firma so viel mehr ist als Corona-Impfstoff.
Şahin sagte im Interview mit der FAZ, mRNA sei ein sehr vielfältig einsetzbares Molekül. „Wir gehen davon aus, dass in fünfzehn Jahren ein Drittel aller neu zugelassenen Therapien und Impfstoffe auf RNA-Technologien basieren könnten“, so der BioNTech-Gründer und CEO.
Nicht nur gegen Krebs oder Infektionskrankheiten könnte mRNA erfolgreich sein. „Wir forschen an Wegen, mit mRNA Autoimmunkrankheiten, kardiovaskuläre oder neurodegenerative Krankheiten zu behandeln.“
Es sei noch ein langer Weg. Die ersten Schritte seien aber gemacht. So sei im Juni 2021 ein Krebspatient mit einem neuen Ansatz behandelt worden, bei dem mRNA als Bauplan für einen körpereigenen Botenstoff verabreicht wurde.
„Dieser Botenstoff ist in der Lage, bestimmte Abwehrzellen des Immunsystems zu aktivieren“, so Özlem Türeci. „Wir locken sie damit in unmittelbare Nähe zum Tumor.“
Nach dem Brutal-Absturz wird der einstige Highflyer BioNTech an der Börse nur noch mit 36 Milliarden Dollar bewertet und ist damit angesichts des mRNA-Potenzials zum Sonderangebotspreis zu haben. Sollte BioNTech der Durchbruch bei Krebs und anderen Krankheiten gelingen, steht die Aktie definitiv vor einer Neubewertung. Dann könnte sich der Kurs vervielfachen. Wer langfristig denkt, sieht in dem Crash eine Kaufchance.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
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