Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat für seinen Gerinnungshemmer Xarelto in den USA eine weitere Zulassung erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe Rivaroxaban (Xarelto) zur Prävention von venösen Thromboembolien bei akut internistisch erkrankten Patienten zugelassen, sofern diese ein Risiko für thromboembolische Komplikationen hätten und kein hohes Blutungsrisiko bestehe, teilte der DAX-Konzern am Montag in Berlin mit. Die Bayer-Aktien reagierten leicht positiv. Am frühen Nachmittag notierten sie in einem schwächeren Gesamtmarkt 0,3 Prozent im Plus.
Als akut internistisch erkrankt gelten demzufolge Patienten, die etwa wegen Herzinsuffizienz, Infektionskrankheiten oder ischämische Schlaganfälle oder anderen internistischen Erkrankungen ins Krankenhaus aufgenommen werden müssen.
Xarelto ist derzeit der wichtigste Umsatztreiber im Pharmageschäft der Leverkusener und in mehreren Indikationen für Erwachsene zugelassen, wie der tiefen Venenthrombose, der Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern sowie bei Lungenembolien. Das Mittel wird außerhalb der USA von Bayer vermarktet, auf dem US-Markt selbst durch eine Tochter des US-Konzerns Johnson & Johnson.
In der Pharma-Sparte hat Bayer zuletzt bereits mit dem Partner Ionis punkten können. Hier gab es positive Studiendaten zum Produktkandidaten IONIS-FXI-LRx. Im Mai 2015 hat Ionis bereits den Deal mit Bayer für die Entwicklung und Vermarktung der Programme, die auf Faktor XI abzielen und damit Gerinnungsstörungen behandeln sollen, geschlossen.
Auch wenn die Erfolge im Pharmasektor sicherlich erfreulich sind, im Fokus stehen bei Bayer weiterhin die ungelösten Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten. Aus charttechnischer Sicht gilt es für die Bayer-Aktie die zuletzt zurückeroberte 200-Tage-Linie zu verteidigen. Wer im durchaus spannenden Agrochemie-Sektor investieren will, sollte sich eine Position des Rivalen Corteva ins Depot legen.
(Mit Material von dpa-AFX)