Die Aktie von Bayer gibt am heutigen Dienstag kräftig Gas. Zunächst beflügelte die Meldung, dass der Agrarchemie- und Pharmakonzern im US-Rechtsstreit um mögliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Round-up einen wichtigen Etappensieg errungen hat. Ein Bundesrichter in Sacramento entschied am Montag, dass Bayer im US-Bundesstaat Kalifornien doch nicht auf mögliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup hinweisen muss. Richtig in Fahrt gekommen ist die Aktie aber nach einem Bericht des Handelsblatts. Demzfolge habe Bayer einen milliardenschweren Vergleich mit den Glyphosat-Klägern in den USA festgezurrt.
Es liege eine unterschriftsreife Einigung vor, über die noch der Aufsichtsrat des DAX-Konzerns beraten und abstimmen müsse, berichtete das Handelsblatt am Dienstag unter Berufung auf Kreise der Verhandlungspartner und des Unternehmens. Das solle in den kommenden Tagen erfolgen. Bayer plane noch in dieser Woche, die Einigung zu verkünden, schreibt das Blatt. Bayer wollte auf Anfrage keinen Kommentar zu dem Bericht abgeben.
Die Höhe des Vergleichs soll laut der Zeitung bei acht bis zehn Milliarden US-Dollar liegen. Davon seien zwei Milliarden Dollar als "Rücklage" vorgesehen, mit denen Bayer die Ansprüche künftiger Kläger begleichen kann. Mit dem Rest werden die gesamten in den USA anhängigen Klagen von Nutzern des umstrittenen Unkrautvernichters beigelegt, die das glyphosathaltige Mittel Roundup für ihre Krebserkrankung verantwortlich machen. Bayer hatte sich die Glyphosat-Probleme mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Übernahme von Monsanto ins Haus geholt.
Die Aktien von Bayer schossen nach dem Pressebericht kräftig nach oben. Mit dem Vergleich wäre endlich die Causa Glyphosat abgeschlossen. Zuletzt notierte das Papier 5,6 Prozent im Plus bei 72,52 Euro. Damit ist die Aktie hinter Wirecard, die 22,9 Prozent zulegt, der zweitstärkste Wert des Tages im DAX. DER AKTIONÄR hat die Aktie von Bayer Ende März bei 51,65 Euro zum Kauf empfohlen. Anleger lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)