Bayer baut sein Geschäft mit Zell- und Gentherapien mit der Milliardenübernahme des US-Unternehmens Asklepios Biopharmaceutical (AskBio) aus. Kostenpunkt: zwei Milliarden Dollar sowie erfolgsabhängige Zahlungen von weiteren zwei Milliarden Dollar. Der Markt nimmt den milliardenschweren Zukauf positiv auf.
"Durch den Kauf macht unser noch junges Zell- und Gentherapiegeschäft einen großen Sprung", sagte Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich gegenüber dpa-AFX. Der Manager sieht AskBio als Ergänzung zum 2019 übernommenen Stammzellspezialisten BlueRock Therapeutics, der sich unter anderem auf neurologische und kardiologische Krankheiten fokussiert. Ein wesentliches Programm zielt dabei auf die Parkinson-Erkrankung, bei der Nervenzellen langsam absterben.
Auch AskBio forscht unter anderem in diesen Bereichen, setzt aber nicht auf Stammzellen, sonder auf die Gentherapie. Bei der werden mit Hilfe harmloser Viren Gene in Zellen eingeschleust, die die Funktion beschädigter Gene ersetzen.
An der Börse findet der Zukauf Anklang. Auf Xetra konnte der DAX-Wert rasch die frühen Verluste im Tagesverlauf kompensieren und klar ins Plus drehen. Zur Stunde notiert die Bayer-Aktie rund 1,5 Prozent höher im Vergleich zum Schlusskurs am Freitag. Dennoch: Die Fortschritte und positiven Neuigkeiten in der Pharma-Pipeline werden weiter von den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA und Aussagen im Hinblick auf 2021 überschattet. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)