Die Papiere von Bayer haben ihren jüngsten Schlingerkurs um die 200-Tage-Linie am Freitag mit Kursgewinnen fortgesetzt. Die Aktien der Leverkusener gewinnen am späten Vormittag 1,6 Prozent auf 51,33 Euro und sind damit hinter MTU Aero Engines und vor Volkswagen der zweitbeste Wert des Tages im DAX. Beflügelt hat eine weitere optimistische Analysten-Einschätzung.
Für Optimimus im Hinblick auf den bevorstehenden Quartalsbericht (5. August) sorgte der aktuelle Ausblick des JPMorgan-Analysten Richard Vosser. Er signalisierte den Anlegern eine positive Überraschung beim Ergebnis je Aktie und eine mögliche Erhöhung der Jahres-Konzernziele, die die Markterwartungen antreiben dürfte. Sein Kursziel liegt derzeit bei 67 Euro.
Auch die US-Investmentbank Morgan Stanley hatte sich zuletzt zuversichtlich gezeigt. Sie hat die Einstufung für Bayer vor den Zahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 71 Euro belassen. Das zweite Quartal des Pharma- und Agrarchemiekonzerns könnte etwas besser als erwartet ausgefallen sein, schrieb Analyst James Quigley in einer am Mittwoch vorliegenden Prognose. Der Ausblick könnte leicht angehoben werden.
Auch nach Einschätzung des AKTIONÄR dürfte es bei Bayer operativ rund gelaufen sein, auch eine potenzielle Konkretisierung der Prognose nach oben erscheint möglich. Dennoch stehen weiterhin die Probleme im Zusammenhang mit den Glyphosat-Streitigkeiten im Fokus.
Bei 50 Euro hatten die Papiere von Bayer zuletzt eine wichtige Chartunterstützung verteidigt. Nun gilt es, die 200-Tage-Linie nachhaltige nach oben zu überwinden. Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten überschatten aber weiterhin die operative Entwicklung des DAX-Konzerns. DER AKTIONÄR hält an seiner kritischen Einschätzung wegen der Causa Glyphosat fest und rät Anlegern weiter, einen Bogen um den DAX-Wert zu machen.
(Mit Material von dpa-AFX)