Nach einem Studienrückschlag mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian ist der Bayer-Konzern dringend auf weitere Pipeline-Assets mit Blockbuster-Potenzial angewiesen. Als aussichtsreich erachtet die US-Gesundheitsbehörde FDA indes einen potenziellen Wirkstoff zur Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs.
Denn die FDA hat dem Wirkstoff BAY 2927088 den Status einer Breakthrough Therapy verliehen, so Bayer zu Wochenbeginn. Das gelte für die Behandlung Erwachsener mit inoperablem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), deren Tumoren sogenannte aktivierende HER2-Mutationen (ERBB2) aufweisen und die zuvor eine Therapie erhalten haben, so die Leverkusener.
Aktivierende HER2-Mutationen würden bei zwei bis vier Prozent der fortgeschrittenen NSCLC-Patienten gefunden, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Der nun erhaltene Status stütze sich auf vorläufige klinische Nachweise einer Phase-1-Studie zur Bewertung der Sicherheit sowie vorläufigen Wirksamkeit von BAY 2927088.
Den Status einer Breakthrough Therapy erhalten Medikamentenkandidaten gegen schwere Erkrankungen, bei denen vorläufige klinische Daten signalisieren, dass der Wirkstoff eine wesentliche Verbesserung gegenüber verfügbaren Therapien aufweisen könnte. Von Phase-1-Daten bis zu einer möglichen Zulassung vergehen in der Regel Jahre.
Bayer ist auf neue Top-Seller in der Pharma Division angewiesen. Die beiden bisherigen Kassenschlager, Eylea und Xarelto, verlieren peu à peu ihren Patentschutz, womit der Markt für günstigere Nachahmerpräparate geöffnet wird. Derzeit ruht die Hoffnung unter anderem auf dem Prostatakrebs-Medikament Nubeqa sowie dem Nieren-Mittel Kerendia und dem Herzinsuffizienz-Produkt Verquvo.
Bis der Lungenkrebs-Hoffnungsträger potenzielle Zulassungen erhält, geht noch viel Zeit ins Land. Denn der Medikamentenkandidat befindet sich noch in einer relativ frühen Phase der klinischen Entwicklung. Die Einschätzung des AKTIONÄR hat vorerst weiter Bestand: Sowohl charttechnisch als auch fundamental drängt sich bei der Bayer-Aktie kein Einstieg auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.