Der Wirkstoff Finerenon ist einer der großen Hoffnungsträger im Pharma-Portfolio von Bayer, um drohende Umsatzeinbußen wegen auslaufender Patente bei den Top-Sellern Xarelto und Eylea zu kompensieren. Die Leverkusener haben nun das klinische Entwicklungsprogramm mit der Substanz erweitert und eine Phase-3-Studie bei Patienten mit nicht-diabetischer chronischer Nierenerkrankung initiiert.
Die Studie trägt den Namen FIND-CKD. Im Konkreten handelt es sich um eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-3-Studie. Das Hauptziel der Studie sei der Nachweis der Überlegenheit von Finerenon gegenüber Placebo bei der Verzögerung des Fortschreitens der Nierenerkrankung bei diesen Patienten, so Bayer. Der primäre Endpunkt sei die durchschnittliche Veränderung der Nierenfunktion im Zeitverlauf (Abfallen der geschätzten glomerulären Filtrationsrate, eGFR) von Studienbeginn bis Monat 32, heißt es weiter.
Finerenon ist bereits unter dem Handelsnamen Kerendia in den USA zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes zugelassen. Die jeweiligen Anträge auf Marktzulassung hat Bayer unter anderem in der EU und China eingereicht.
Bayer kommt bei der Entwicklung von Finerenon voran, was klar positiv zu werten ist. Allerdings bestimmen nach wie vor die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten das übergeordnete Bild beim DAX-Konzern. Wichtig ist nun, dass der nicht nachhaltig unter die Marken von 44 respektive 42 Euro fällt. Sonst droht aus charttechnischer Sicht ein Test des 52-Wochen-Tiefs, welches knapp unterhalb der Marke von 40 Euro liegt. Anleger sollten nach wie vor einen Bogen um die Aktie machen.