Die Pharma-Division von Bayer ist dringend auf neue wachstumsstarke Medikamente angewiesen. Zu den großen Hoffnungsträgern gehört zweifelsohne der Blockbuster-Kandidat Kerendia. Auf Basis weiterer Daten hat Bayer nun gute Chancen, eine Zulassungserweiterung für das Herz- und Nierenmedikament zu erhalten.
Bayer strebt für sein Nierenmedikament Kerendia auch eine Zulassung zur Behandlung von Herzinsuffizienz an. Grundlage sind detaillierte Ergebnisse der Finearts-HF-Studie zu Finerenon (Markenname Kerendia), die Bayer am Sonntag auf dem Kardiologen-Kongress ESC in London vorstellte. Die Daten zeigen demnach eine Reduktion von Todesfällen sowie von stationären Aufnahmen oder Notfallbehandlungen aufgrund von Herzinsuffizienz um 16 Prozent im Vergleich zu Placebo. Damit ergebe sich eine statistisch signifikante Verbesserung, also eine klinisch relevante Wirkung. Zu gegebener Zeit solle dann die Zulassung bei den Behörden beantragt werden, hieß es nun weiter.
Anfang August hatte Bayer erste Studienergebnisse vorgestellt und zunächst von einer Risikoreduktion gesprochen, ohne konkret zu werden. Analyst James Quigley von der Investmentbank Goldman Sachs hatte sich damals bereits positiv geäußert. Er hatte aber auch erklärt, dass zunächst die nun vorgestellten detaillierten Daten abgewartet werden müssten, bevor Investoren das Umsatzpotenzial in der neuen Indikation vollständig wertschätzten.
Bereits im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte Bayer die Wachstumsambitionen mit Kerendia unterstreichen, welches zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) in Verbindung mit Typ-2-Diabetes (T2D) zugelassen ist. Zwischen April und Juni stiegen die Produktumsätze mit dem Medikament um knackige 72 Prozent auf 115 Millionen Euro. In mehr als 90 Ländern liegt die Vertriebsgenehmigung für Kerendia in dieser Indikation bereits vor.
Kerendia hat enormes Wachstumspotenzial und könnte mit Indikationserweiterungen dazu beitragen, die potenziell wegbrechenden Erlöse bei den beiden bisherigen Top-Sellern Xarelto und Eylea zu kompensieren. Denn die beiden Kassenschlager verlieren peu à peu den Patentschutz. Dennoch kämpft Bayer weiterhin mit anderen großen Problemen (hohe Nettofinanzverschuldung und Rechtsstreitigkeiten). Die Aktie ist nach wie vor kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.