Ein Studienabbruch mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian, der als potenzieller Nachfolger des Blockbuster-Mittels Xarelto gehandelt wurde, hat die Bayer-Aktie im November 2023 massiv belastet. Unabhängig von der Entscheidung, die OCEANIC-AF-Studie aufgrund mangelnder Wirksamkeit einzustellen, hat Bayer die Entwicklung in einer anderen Indikation weiter vorangetrieben.
„Obwohl die Ergebnisse dieser Analyse die Fortsetzung der Studie OCEANIC-AF nicht unterstützen, werden wir Asundexian in der OCEANIC-STROKE-Studie weiter untersuchen und reevaluieren derzeit weitere Indikationen bei Patienten, die eine antithrombotische Behandlung benötigen“, so Christian Rommel, Mitglied des Executive Committee der Pharma-Division von Bayer im November 2023 zur Bekanntgabe des Studienabbruchs.
$BAYN #Bayer some interesting readouts in 2025/26 in the cardiovascular pipeline. #Asundexian #Evotec pic.twitter.com/mmR575zuV1
— Michel Doepke (@doepke_michel) February 3, 2025
Asundexian hat also eine zweite Chance in einer anderen Indikation (sekundäre Schlaganfallprävention), positive Spätphasenergebnisse zu erzielen. Nach Ansicht des Bloomberg-Experten Michael Shah ist es in der Pharma-Division in diesem Kalenderjahr das wichtigste Event. Im vierten Quartal will Bayer die Ergebnisse vorlegen.
Bayer ist dringend auf neue Wachstumstreiber in der Pharma-Division angewiesen. Der Top-Seller Xarelto ist bereits dem generischen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Und auch das Augenheilmittel Eylea dürfte nach dem Ablauf des Patentschutzes an Bedeutung verlieren. Umso wichtiger sind also die Wachstumsraten bei neuen Medikamenten wie Nubeqa oder Kerendia, die bereits im vergangenen Jahr mit massiven Zuwächsen punkten konnten.
Bayer kämpft weiter mit Problemen im Konzernverbund (Patentklippe, hohe Nettoverschuldung und anhaltende Rechtsstreitigkeiten). Ein Studienerfolg mit Asundexian könnte der Pharma-Division frische Impulse liefern. Noch geht bis zur Datenvorlage etwas Zeit ins Land. Zumal dem DAX-Titel auch nicht gelungen ist, den GD200 nachhaltig zu überwinden. Anleger verharren weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.