Bei Bayer läuft es operativ rund und auch die Pharma-Pipeline des Unternehmens trumpfte zuletzt auf. Jüngste Daten zum Hoffnungsträger Asundexian beispielsweise unterstreichen, dass die Leverkusener womöglich einen weiteren Blockbuster in der Hinterhand haben. Das kommt auch bei vielen Analysten gut an.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Bayer auf "Buy" mit einem Kursziel von 90 Euro belassen. Der Glyphosat-Rechtsstreit entkoppele den Kurs weiterhin von einer fundierten Bewertung des Chemie- und Pharmakonzerns, schrieb Analyst Michael Leuchten. Erfolge mit dem Medikament Asundexian rückten nun aber Stärker die Debatte ins Rampenlicht, wie eine Zeit nach dem Auslaufen des Xarelto-Patents aussehen wird. Es handele sich vielleicht sogar um mehr als nur einen Ersatz.
Barclays hebt den Daumen
Barclays reagierte vor Kurzem mit einer überarbeiteten Einschätzung: Die Investmentbank stufte den Wert am Montag von "Equal Weight" auf "Overweight" hoch passte das Kursziel von 60 auf 85 Euro an. Nach Jahren mit vergleichsweiser schwacher Kursentwicklung schlage sich die Aktie des Chemie- und Pharmakonzerns 2022 bislang gut, so Analystin Emily Field. Neue Erkenntnisse zum Medikamentenkandidaten Asundexian verbesserten nun die Perspektive für die Pharma-Produktpipeline. Parallel laufe das Agrar-Geschäft auf vollen Touren und die Wahrscheinlichkeit einer Lösung im Glyphosat-Rechtsstreit werde größer. Die Aktie werde noch immer mit einem deutlichen Abschlag zu anderen großen europäischen Pharmawerten gehandelt.
Auch die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Bayer auf "Overweight" mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Studiendaten des Blutgerinnungshemmers Asundexian wiesen auf ein geringeres Blutungsrisiko im Vergleich zum Standardmedikament Eliquis mit dem Wirkstoff Apixaban hin, schrieb Analyst Richard Vosser in einer am Montag vorliegenden Studie. Dies sei eine sehr erfreuliche Nachricht, die das Vertrauen der Anleger in das Potenzial dieses Produkts sicherlich deutlich stärke. Die Konsensschätzungen dürften daraufhin auch deutlich steigen.
Bei Bayer passt derzeit alles zusammen. Operative Entwicklung, Newsflow und Chart machen Lust auf mehr. Seit Jahresbeginn kommt die Aktie von Bayer auf eine Performance von knapp 40 Prozent. Doch DER AKTIONÄR mahnt weiter zur Vorsicht – noch immer sind die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in Gänze vom Tisch. Anleger sollten daher vorerst weiter an der Seitenlinie verharren.
(Mit Material von dpa-AFX)