Bayer will mit neuen Medikamenten die perspektivisch wegbrechenden Erlöse mit den Kassenschlagern Xarelto und Eylea mittelfristig mehr als wettmachen. Vier wichtige Wachstumstreiber sollen es in Summe auf einen Spitzenumsatz von mehr als zwölf Milliarden Euro bringen, wie der Konzern am Dienstag anlässlich einer Pharmabranchenkonferenz der Bank JPMorgan mitteilte. Die Aktie legt erneut zu.
Bis dahin wird es allerdings noch ein paar Jahre dauern: Zwei der Mittel - der Gerinnungshemmer Asundexian und der Wirkstoff Elinzanetant gegen Wechseljahresbeschwerden - sind noch nicht zugelassen. Die Geschäfte mit dem Prostatakrebsmedikament Nubeqa und dem Mittel Kerendia für Nierenpatienten mit Diabetes sind ordentlich angelaufen.
Höheres Spitzenumsatzpotenzial für Kerendia
Den beiden bereits zugelassenen Arzneien traut Pharma-Chef Stefan Oelrich einen jährlichen Spitzenumsatz von jeweils mehr als drei Milliarden Euro zu. Für Nubeqa ist das zwar nicht neu, für Kerendia jedoch hatte bislang lediglich eine Milliarde Euro auf dem Zettel gestanden. Allerdings ist eine Anhebung der Erlösziele für neue Produkte nach einem soliden Verkaufsstart nicht ungewöhnlich.
Der Gerinnungshemmer Asundexian soll es langfristig auf einen Jahresspitzenerlös von mehr als fünf Milliarden Euro bringen. Und letztlich bleibt der Manager auch für den Wirkstoff Elinzanetant gegen Wechseljahresbeschwerden mit einem Peak-Sales-Ziel von mehr als einer Milliarde Euro trotz potenziell starker Konkurrenz zuversichtlich. Der Markt für solche Medikamente sei schließlich groß genug.
Die Bayer-Aktie kann nach dem Update zur Pharma-Pipeline das Vortageshoch übersteigen und drei Prozent an Boden gut machen. Zu Wochenbeginn hat der Einstieg eines aktivistischen US-Investors für Furore gesorgt. Dennoch ist es nach Ansicht des AKTIONÄR zu früh, um von einer nachhaltigen Trendwende zu sprechen. Anleger sollten immer die Causa Glyphosat im Hinterkopf behalten, die noch immer nicht in Gänze vom Tisch ist.
(Mit Material von dpa-AFX)