Bayer hat mit den Zahlen zum vierten Quartal und dem Ausblick auf das bereits angebrochene Geschäftsjahr 2021 die Marktteilnehmer nicht überzeugen können. Folglich notiert die Aktie des Unternehmens am DAX-Ende. Indes sind die Analysten unverändert gespalten, was das Potenzial des Blue Chips angeht.
Verkaufsempfehlung bestätigt
Das Investmenthaus Bryan Garnier hat die Einstufung für Bayer auf "Sell" mit einem Kursziel von 47 Euro belassen. Das Jahr 2020 sei etwas besser verlaufen als gedacht, der Ausblick auf das laufende Jahr habe aber enttäuscht, schrieb Analyst Jean-Jaques Le Fur in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Bei dem Chemie- und Pharmakonzern dürften 2021 wegen der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten nochmals Milliarden Euro an Barmitteln abfließen.
Barclays hat Bayer nach Zahlen zum Schlussquartal 2020 auf "Equal Weight" mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Der erwartungsgemäßen Umsatzentwicklung stünden schwächer als erwartet ausgefallene Ergebniskennziffern gegenüber, schrieb Analystin Emily Field. Zudem hätten die Investoren angesichts der jüngsten Stärke des Agrarchemiegeschäfts wohl mit einem besseren Ausblick gerechnet.
Bernstein bleibt optimistisch
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Bayer nach Zahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 74 Euro belassen. Der Gewinn je Aktie (EPS) im vierten Quartal liege über den Markterwartungen, der Ausblick auf 2021 aber darunter, schrieb Analyst Gunther Zechmann in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die 2021er EPS-Konsensschätzung für den Agrarchemiekonzern dürfte sinken.
Das gemischte Zahlenwerk und der von Analystenseite monierte Ausblick drücken die Aktie doch deutlich ins Minus. Angesichts der zuletzt verbesserten Marktbedingungen für das Agrarchemiegeschäft haben sich die Marktteilnehmer mehr von den Leverkusenern im Hinblick auf 2021 erwartet. DER AKTIONÄR führt den DAX-Wert ohnehin wegen der weiterhin ungelösten Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten nicht auf der Empfehlungsliste.
(Mit Material von dpa-AFX)