Bayer bekommt bei der Milliardeneinigung im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphopsathaltiger Unkrautvernichter frischen Gegenwind. Konkret geht es dabei um den Teil des großangelegten Vergleichs, der mögliche künftige Fälle abdeckt. Die Bayer-Aktie verliert daraufhin am Dienstag deutlich an Boden.
Der Bundesrichter Vince Chhabria, der diesem Teil der Einigung noch zustimmen muss, äußerte sich in einem Gerichtsdokument vom Montag (Ortszeit) kritisch zur geplanten Einrichtung eines unabhängigen Wissenschaftsgremiums, das dann entscheiden soll, ob der Glyphosat-Unkrautvernichter Roundup Krebs verursacht, und falls ja, in welcher Dosis. Bayer äußerte sich am Dienstagmorgen zunächst nicht.
Bayer hatte die Glyphosat-Einigung ein teures Erbe der Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto - im Juni bekannt gegeben. Demzufolge sollen 8,8 bis 9,6 Milliarden US-Dollar fließen, um die aktuellen Roundup-Fälle beizulegen. Darin enthalten ist eine Pauschale, mit der Ansprüche abgedeckt werden sollen, die noch nicht beigelegt sind. Hinzu kommen 1,25 Milliarden Dollar, um eine separate Vereinbarung für potenzielle künftige Klagen zu ermöglichen. Letzterem muss Richter Chhabria zustimmen.
Bayer kommt in Sachen Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten einfach nicht zur Ruhe. Das Dauerthema zehrt weiter an den Nerven der Aktionäre, zur Stunde gibt die Aktie fünf Prozent nach. Investierte Anleger bewahren die Geduld – Halteposition mit Stopp bei 56,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)