Jeder dritte Europäer und Amerikaner plagt sich mit einer überaktiven Blase. Immer mehr hiervon erhalten wirkliche Hilfe durch die Technik der sakralen Nervenstimulierung. Bester (und fast einziger) Anbieter auf dem stark wachsenden Markt: Die erst seit Oktober 2018 an der Börse notierte und kaum bekannte Axonics Modulation Technologies. Der aktuelle TSI USA-Geheimtipp.
Axonics: Nachts nicht mehr „müssen müssen“
Bis zu 100 Millionen Menschen allein diesseits und jenseits des großen Teichs haben Harn- und Stuhlfunktionsstörungen, die die Lebensqualität deutlich einschränken. Was wird in solchen Fällen gemacht? Zunächst wird oft zu Ernährungsumstellungen geraten und/oder Medikamente verschrieben. Bei den meisten Patienten haben die Ernährungsempfehlungen jedoch keinen Effekt, auch die Medikamente versagen. Einen noch relativ neuen Ausweg hieraus bietet die „sakrale Nervenstimulierung“. In Studien und in der Praxis hat sie ihre Wirksamkeit bereits unter Beweis gestellt: ca. 2/3 der Patienten erleben hierdurch signifikante Verbesserungen ihrer Situation, 1/3 werden komplett geheilt.
Wie funktioniert das?
Überaktive Blasen resultieren aus fehlerhaften Meldungen der Beckennerven an das Gehirn – sie funken viel zu häufig, dass eine Leerung erforderlich sei. Bei der Nervenstimulierung werden diesen im Beckenbereich befindlichen Sakralnerven leichte elektrische Impulse gegeben, um ihre Aktivität zu verändern und fehlerhafte Nervenmeldungen zu korrigieren. Dazu wird einmalig eine Elektrode in das Kreuzbein eingeführt (kleiner chirurgischer Eingriff) und an einen Impulsgeber angeschlossen, der im oberen Gesäßbereich unter der Haut sitzt. Nun kann die Behandlung beginnen.
Markt & Aussichten für Axonics
Neben Axonics gibt es derzeit nur einen Mitbewerber am Markt mit einer zugelassenen Nervenstimulierungs-Methode: Medtronic. Medtronic ist schon deutlich länger (seit 1994!) am Markt. Die beiden Vorteile von Axonics: Der patentgeschützte Nervenstimulator ist um 60 Prozent kleiner als der von Medtronics und zudem wiederaufladbar, sodass keine mehrfachen, chirurgischen Eingriffe erforderlich sind. Diese Unterschiede führen dazu, dass Axonics in einem ohnehin noch auf lange Sicht strukturell um 15 Prozent pro Jahr wachsenden Markt eine rosige Zukunft vorausgesagt wird. Bis 2023 soll der Umsatz von praktisch 0 im Jahr 2018 auf rund 270 Millionen US-Dollar klettern und das Unternehmen dann hochprofitabel arbeiten. Das KGV wird Schätzungen zufolge dann auf 20 sinken – und in den Jahren darauf noch deutlich weiter fallen.
Die Gretchenfrage: Wie bewertet man ein solches Unternehmen?
Rein auf Basis aktueller Zahlen (Umsatz nahezu null, gewaltiger Verlust) ist das Unternehmen natürlich ein absolutes „NoGo“. Geht die Entwicklung jedoch auf und es kommt zu keinen bahnbrechenden alternativen Ansätzen für die Volkkrankheit Blasenschwäche, hat man in drei Jahren ein extrem stark und nachhaltig wachsendes Unternehmen zu einem dann vergleichsweisen Spottpreis. In diesem Fall dürfte sich die Aktie nochmals vervielfachen, um den hervorragenden Aussichten Rechnung zu tragen. Der Markt spekuliert zunehmend auf dieses Szenario. Das Trendstärke-System TSI USA hat die Aktie vor Kurzem in sein Musterdepot aufgenommen (zum Report).
Fazit: Wer nach langfristigen Stories und/oder starken Trends sucht, ist hier am richtigen Platz. Der Hauptbörsenplatz der Aktie ist die Nasdaq, handelbar ist das Papier auch in Deutschland (WKN: A2N7B2). Aktuelle Marktkapitalisierung: 1,05 Mrd. Euro.