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Astrazeneca nach dem Impfstopp: Das müssen Sie jetzt wissen

Astrazeneca nach dem Impfstopp: Das müssen Sie jetzt wissen
Foto: Shutterstock
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Michel Doepke 16.03.2021 Michel Doepke

Nach der Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca soll die für Mittwochabend geplante Bund/Länder-Beratung zur weiteren Impfstrategie voraussichtlich verschoben werden. Es sei davon auszugehen, dass die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA am Donnerstag zum weiteren Vorgehen bei dem Impfstoff abgewartet werde, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend aus mit den Vorgängen befassten Kreisen.

Bei der Telefonkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder sollte es auch um die Frage gehen, wie die Hausärzte flächendeckend in den Impfabläufen berücksichtigt werden können. In den Praxen sollte dabei insbesondere der Impfstoff von Astrazeneca zum Einsatz kommen, da dieser dort auch gelagert werden kann, weil er nicht so stark gekühlt werden muss wie die mRNA-Impfstoffe.

Impfungen vorerst ausgesetzt

Doch am Montagnachmittag hatte das Bundesgesundheitsministerium überraschend mitgeteilt, dass auch Deutschland die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca vorerst aussetzt. Vorausgegangen waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat. Den Angaben zufolge handelt es sich um einen vorsorglichen Schritt, dem eine entsprechende Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorausging.

"Eine neue Lage"

Von den sieben in Deutschland aufgetretenen Fällen mit Thrombosen (Blutgerinnseln) der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang zur Impfung verliefen drei tödlich, wie Institutspräsident Klaus Cichutek in den ARD-Tagesthemen sagte. Bisher wurde das Astrazeneca-Präparat in Deutschland über 1,6 Millionen Mal geimpft. "Wir haben aufgrund von neuen Untersuchungen, aber auch neuen Meldungen, eine neue Lage", sagte Cichutek.

Mit Blick auf Großbritannien, wo solche Fälle in dem Maß noch nicht bekannt wurden, erklärte er, der Fokus sei bisher auch nicht speziell darauf gerichtet gewesen. "Ich glaube, die Bürgerinnen und Bürger wollen sich darauf verlassen, dass die Impfstoffe, die wir anbieten, sicher sind und wirksam sind." Zu den Auswirkungen auf die deutsche Impfkampagne sagte er: "Wenn es ein bisschen länger dauert, ist das ok."

Jefferies hebt den Daumen

Das Aussetzen der Impfungen hat die Aktie von Astrazeneca nur geringfügig belastet. Am Dienstag könnte es Rückenwind von Analystenseite geben. Das Analysehaus Jefferies hat den Pharma-Wert nach den jüngsten Kursverlusten von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 8.250 auf 8.850 Pence angehoben (102,84 Euro). Auf dem derzeitigen Niveau sei das Chance-Risiko-Verhältnis bei dem Pharmakonzern nun deutlich positiver, schrieb Analyst Peter Welford in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Unter den europäischen Branchenunternehmen böten die Briten ein attraktives Wachstumsprofil bei einer gleichzeitig branchenkonformen Bewertung. Mit dem nahenden Abschluss der Alexion-Übernahme werde zudem deren Nutzen zunehmend gewürdigt.

Astrazeneca (WKN: 886455)

Es bleibt dabei: Der Wirbel um den Corona-Impfstoff ist nicht gerade förderlich für Astrazeneca. Allerdings hat der britisch-schwedische Pharma-Konzern weitaus mehr zu bieten. Gerade die Onkologie-Pipeline und die ausstehende Übernahme von Alexion bieten mittel- bis langfristig viel Potenzial. Investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 75,00 Euro investiert.

(Mit Material von dpa-AFX)

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