Diese Nachricht aus dem Biotech-Sektor schlägt ein wie eine Bombe: Die Biotech-Gesellschaft XBiotech verkauft den großen Antikörper-Hoffnungsträger Bermekimab an Janssen (zu Johnson & Johnson gehörend). Im Rahmen des Deals fließen dem Unternehmen 750 Millionen Dollar in bar zu. Allein diese Zahlung übertrifft die derzeitige Marktkapitalisierung von XBiotech klar. Investierte Anleger sollten sich anschnallen.
Gemäß dem Schlusskurs von 11,12 Dollar am Freitag beträgt der Börsenwert von XBiotech lediglich 457 Millionen Dollar. Neben der Barkomponente könnten dem Unternehmen im Idealfall bis zu 600 Millionen Dollar in Form von zusätzlichen Meilensteinzahlungen zufließen. Zudem erhofft sich XBiotech in den kommenden zwei Jahren weitere Umsätze durch klinische Dienstleistungen und einem abgeschlossenen Produktionsliefervertrag.
Das steckt hinter Bermekimab
Bermekimab ist ein Antikörper, den XBiotech in verschiedenen Indikationen entwickelt. Neben onkologischen Projekten erhofft sich die Gesellschaft - und offensichtlich auch Janssen - positive Erfolge bei dermatologischen respektive chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Hidradenitis suppurativa oder Pyoderma gangraenosum.
Vor Kurzem hat erst ChemoCentryx mit starken Studiendaten bei einer anderen schwerwiegenden Erkrankung in diesem Bereich, der ANCA Vaskulitis, für Furore gesorgt. Quasi über Nacht konnte sich der Aktienkurs vervielfachen. Der deutsche Rivale InflaRx hingegen musste in diesem Jahr in der Indikation Hidradenitis suppurativa einen herben Dämpfer verkraften. Nach dem Studienflop brach die Aktie rund 90 Prozent ein.
Janssen betritt das Spielfeld
Sie sehen: Der Forschungsbereich dieser Erkrankungen ist stark in Bewegung. Janssen positioniert sich nun mit dem XBiotech-Deal in diesem hochinteressanten Segment.
Ganz zur Freude von XBiotech-Aktionären: Denn am Montag dürfte die Aktie mit einem satten Kurssprung reagieren. DER AKTIONÄR hat in Ausgabe 18/2019 die Aktie für spekulativ ausgerichtete Anleger zum Kauf empfohlen. Mut und Geduld wird belohnt. Zukäufe sollten jedoch nun zurückgestellt werden. In der kommenden Ausgabe wird DER AKTIONÄR eine Neueinschätzung (inklusive Ziel und Stopp) abgeben.