Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn hat den Wirkstoff ABX464 zur klinischen Prüfung mit Covid-19-Patienten zugelassen. Das bestätigte am Montag ein Behördensprecher. Das mögliche Medikament wird von dem französischen Biotechunternehmen Abivax erprobt. Das BfArM hat derzeit nach eigenen Angaben 22 klinische Prüfungen im Kontext von Covid-19 genehmigt.
Nach Abivax-Angaben geht es um eine placebokontrollierte Studie zur frühzeitigen Behandlung von 1.034 älteren Covid-19-Patienten oder Hochrisikopatienten. Davon sollten 200 in Deutschland rekrutiert werden, teilte das BfArM mit. Die Studie soll ergründen, ob ABX464 die Vervielfältigung des Virus bei diesen Patienten unterbinden kann. Vor allem geht es aber darum zu schauen, ob der Wirkstoff die oft beobachte Überreaktion des Immunsystems verhindern kann, die dann zu gefährlicher Atemnot führt.
Für die Studie der Phase 2b/3 benötige man deshalb Patienten, denen es noch relativ gut gehe, da man andernfalls diesen Nachweis nicht erbringen könne, sagte der deutsche Studienleiter Christoph Boesecke von der Uniklinik Bonn der Deutschen Presse-Agentur. Jeder Patient wird etwa vier Wochen behandelt und nimmt in dieser Zeit eine Tablette am Tag ein. Obwohl die Prüfverfahren bei Corona/Coivid-19 derzeit schneller durchgewunken würden, werde es wohl bis nächstes Jahr dauern, ehe die Ergebnisse vorlägen, sagte Boesecke.
ABX464 komme ursprünglich aus dem HIV-Bereich, erläuterte der Mediziner. Es ist dort aber auch noch in der Studienphase. Auch als Mittel zur Behandlung der Darmerkrankung Colitis ulcerosa wurde es bereits getestet, aber noch nicht zugelassen.
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(Mit Material von dpa-AFX)