Das private Raumfahrttourismus-Unternehmen Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson wird das erste seiner Art sein, dass einen Börsengang noch in diesem Jahr plant. Nun hat auch Boeing über seinen Venture-Arm HorizonX angekündigt, dass man sich mit rund 20 Millionen Dollar an dem Unternehmen beteiligen wird.
„Unsere Teams haben schon eine Weile miteinander gesprochen. Die Fähigkeiten Boeings auf dem Gebiet der Raumfahrt sind einmalig“, sagte Virgin-Galactic-CEO George Whitesides gegenüber dem Nachrichtensender CNBC.
Allerdings sind 20 Millionen Dollar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass Virgin Galactic eine Marktkapitalisierung von rund 1,5 Milliarden Dollar anstrebt. „Die geplanten Investitionen sind nur ein Wegbereiter für eine weitere, tiefergehende Partnerschaft auf dem Gebiet des kommerziellen Weltraumtourismus“, so Brian Schettler, Senior Manager bei Boeing HorizonX.
Whitesides und Schettler betonten beide, dass man zusammen Raumflugzeuge entwickeln würde, die dazu in der Lage seien, in Hyperschallgeschwindigkeit um die Welt zu fliegen. „Zurzeit gibt es keinen besseren Experten als Boeing auf dem Gebiet der Langstreckendistanzbeförderung“, so Whitesides.
Der Wettbewerb um das kommerzielle Reisen ins All läuft auf Hochtouren. Das Interesse der Milliardäre, Investoren und Start-up-Gründer am Weltraum kommt dabei nicht von ungefähr: Bis 2040 könnte der Raumfahrt-Markt laut Morgan Stanley rund 1,1 Billionen Dollar erreichen.
Virgin Galactic hat sich dabei vollständig auf den Weltraumtourismus fokussiert. Der Börsengang des Unternehmens könnte dabei der Startschuss für eine Reihe weiterer Weltraum-IPOs werden. Aktuell kommen dabei allerdings nur die kleineren Wettbewerber wie One Web oder Rocket Lab in Frage.
DER AKTIONÄR hatte bereits in Ausgabe 30/2019 ausführlich über die verschiedenen Raumfahrt-Player berichtet. Hier gelangen Sie zum Artikel.