Erst der Industriegase-Riese Linde, dann der Fernleitungsnetzbetreiber Snam: Der britische Elektrolyse-Spezialist ITM Power kann inzwischen zwei umfangreiche Kooperationen mit Big Playern vorweisen. DER AKTIONÄR hat nach dem jüngsten Snam-Coup mit CEO Graham Cooley über die Pläne und Aussichten gesprochen.
Die Italiener sind nicht nur Partner von ITM Power, sondern im Rahmen des Deals auch Aktionär bei den Briten geworden. "Snam ist ein sehr wichtiges Gasunternehmen, wenn es darum geht, das Gasnetz auf grünen Wasserstoff umzustellen", erklärt Cooley dem AKTIONÄR.
Das erste Projekt zwischen Snam und ITM Power nimmt bereits Formen an. "Das 100-MW-Projekt ist die erste Stufe einer sich entwickelnden Zusammenarbeit mit Snam, dem größten europäischen Gasversorgungsunternehmen", so Cooley. "Nach Gazprom ist es das zweitgrößte der Welt."
Frisches Kapital beschafft
ITM Power hat die Gunst der Stunde genutzt, um neben der Investition von Snam weiteres Kapital einzusammeln. Aufgrund der hohen Nachfrage konnte der angepeilte Erlös von 150 Millionen Britische Pfund um 15 auf 165 Millionen Pfund aufgestockt werden.
Cooley agiert mit Weitblick. "Der Erlös der Kapitalbeschaffung gibt uns auch die Möglichkeit, eine zweite Giga-Fabrik zu errichten, wenn wir in der ersten Giga-Fabrik eine Kapazität von 60 Prozent erreicht haben", ergänzt der Manager.
ITM Power hat Großes vor. Mit Linde und Snam an der Seite und der Giga-Fabrik in Großbritannien ist es möglich, große Wasserstoff-Projekte in den kommenden Jahren zu realisieren. Doch die Aussichten spiegeln sich inzwischen in einer Bewertung von rund 1,3 Milliarden Euro wider. Daher sollten nur äußerst risikoaffine Anleger den Rücksetzer zum Einstieg nutzen. Ein Stopp bei 2,00 Euro ist Pflicht!