Nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat Volkswagen wie ein großer Teil der deutschen Unternehmen relativ schnell reagiert und sich aus Russland zurückgezogen. Sowohl die Produktion in den beiden russischen Werken als auch die Fahrzeugexporte in das Land wurden eingestellt. Nun scheint der Konzern den vollständigen Abschied aus Russland zu erwägen.
Wie aus russischen Medienberichten hervorging stehe der Verkauf des VW-Werks in Kaluga kurz vor dem Abschluss. Als Käufer wird die hiesige Autohandelsgruppe Avilon gehandelt. Ein Volkswagen-Sprecher bestätigte auf Anfrage lediglich, dass man verschiedene Szenarien für die Zukunft des Geschäftsbetriebs in Russland in Betracht ziehe. Der Verkauf der Vermögenswerte der Volkswagen Group Rus und damit auch des infrage stehenden Werks sei eine Option. Jedoch sei noch keine finale Entscheidung getroffen, so der Konzernsprecher.
Aus der weiteren russischen Fertigungsstätte hatte sich VW bereits im Mai zurückgezogen. In dieser produzierte der Konzern gemeinsam mit dem Autobauer Gaz, dessen Miteigentümer Oleg Deripaska im Zusammenhang mit dem Krieg auf Sanktionslisten steht.
Ein möglicher Verkauf des Werks oder der gesamten russischen VW-Gruppe dürfte keine großen Auswirkungen auf die aktuellen Volkswagen-Geschäfte haben, da die Produktion schon länger ruht.
Grundsätzlich ist Volkswagen zwar ein interessanter Wert. Aktuell ist allerdings eine gewisse Skepsis angebracht, vor allem was Produktportfolio und Software betrifft. Die Aktie ist derzeit eine Halteposition.