VW hat noch weit mehr zu bieten als „nur“ die Porsche AG. Audi oder Lamborghini etwa, Bentley und Bugatti sowie Seat sind spannende Brands im Portfolio. Gerüchten zur Folge, wird bereits das nächste IPO vorbereitet.
Die Volkswagen AG soll angeblich bereits einen möglichen Börsengang von Lamborghini prüfen. Das berichteten verschiedene Medien am Mittwoch unter Berufung auf Finanzkreise. Das IPO könnte helfen, die Umstellung des Automobilherstellers auf Elektroantrieb zu finanzieren.
Lamborghini wäre durchaus mit 15 Milliarden Euro anzusetzen. Umsatz 2021: 1,95 Milliarden Euro – plus 19 Prozent zum Vorjahr. Die Umsatzrendite lag bei 20,2 Prozent. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gibt allerdings zu bedenken, dass dazu das wirtschaftliche Umfeld besser werden müsste. „Beim Gang in eine Rezession, so wie jetzt, sind Unternehmen eben einfach nicht so viel Wert. Außerdem wäre Lambo eigenständig eben nicht Ferrari“, so Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Ein IPO von Lamborghini würde durchaus sinn machen. Das Geld könnte Volkswagen gut gebrauchen, um die Elektromobilität weiter voran zu treiben.
Nicht vergessen sollte man im Portfolio von VW neben Lamborghini die Kernmarke VW, Seat und Skoda im mittleren bis unteren Preissegment. Plus die Premiummarke Audi.
Allerdings sollten VW-Aktionäre immer im Hinterkopf behalten, dass der hohe Abschlag (Börsenwert im Vergleich zu dem Wert der einzelnen Marken im Konzern) der Struktur des VW-Konzerns geschuldet ist. Die Organisationsform - VW-Gesetz und 20 Prozent Sperrminorität des Landes Niedersachsen - ist und bleibt nicht gerade Shareholder-freundlich. Auch scheinen derzeit viele Anleger ihre Positionen von Volkswagen in die aussichtsreichere Porsche AG umzuschichten.