Das VW-Management will Renditen zwischen 8 bis 10 Prozent bis 2027 und 9 bis 11 Prozent bis 2030 schaffen. Ambitioniert, auch machbar? Am Kapitalmarkttag von rund einer Woche blieben Manager Oliver Blume und sein Team viele Details schuldig, wie man etwa diese Renditen erreichen will. Kein Wunder, dass die Aktie bei rund 120 Euro verharrt.
Stellt sich die Frage, ob der Konzern nicht zu groß geworden ist, um derartige Renditen zu erzielen und, was noch viel wichtiger erscheint, zu komplex, um auch den Swing Richtung E-Mobility erfolgreich zu meistern.
Denn aktuell hat Volkswagen im Kampf um Marktanteile im E-Mobility-Sektor keine guten Karten.
Im Gegensatz zu den chinesischen Herstellern wie BYD, Li Auto, Nio oder SAIC kommt der Übergang Richtung Elektromobilität bei Volkswagen nur langsam voran. Die Modelle ID.3, ID.4 und ID.5 kommen im wichtigsten Automarke der Welt, nämlich China, nicht gut an. Zu schlecht ist die Software in den Fahrzeugen im Vergleich zu den heimischen Herstellern. Die E-Autos von VW haben keine Innovationen parat, die Software ist überschaubar, die Autos sind keinen Hingucker, keine Gamechanger.
2023 ist keine Besserung in Sicht. Zwar wird im Lauf des Jahres der ID.7 ausgerollt, aber auch dieses Modell wird in Sachen Software keine riesigen Updates parat haben.
Dementsprechend skeptisch äußerte sich zuletzt auch Stifel-Analyst Daniel Schwarz. „Wir wissen, dass der Auftragseingang für batterieelektrische Fahrzeuge in den letzten Wochen schwach war“, so der Analyst. Sein Kursziel lautet 149 Euro.
Auch Berenberg-Analyst Romain Gourvil sieht für die Aktie wenig Potenzial nach oben. Sein Kursziel lautet 145 Euro.
Die Volkswagen-Aktie wird aktuell mit einem KGV von knapp 5 gehandelt, das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei 0,3. Die Bewertung sollte nicht täuschen. VW hat viele Probleme zu meistern. Der Autobauer muss schnellstmöglich liefern. Sei es auf der Produktseite oder in Sachen Software.