Es war ein Novum für Volkswagen. Am heutigen Montag hat der Auto-Dino die eigene Batterie-Strategie vorgestellt. Der so genannte „Power Day“ wurde in Anlehnung an die Tech-Vorbilder Apple- oder Tesla live im Web übertragen.
Dabei konnte VW bei Analysten und Anlegern einige Pluspunkte sammeln.
Volkswagen platzierte bei seinem Batteriepartner Northvolt einen Auftrag zur Lieferung von Batterien im Volumen von über 14 Milliarden US-Dollar (11,7 Milliarden Euro) über die kommenden zehn Jahre.
Volkswagen will im Rahmen seiner eigenen Batteriestrategie von den Schweden in Europa vor allem Hochleistungsbatterien für teurere Autos beziehen.
Darüber hinaus kündigte VW an, in Europa bis 2030 mit Partnern sechs "Gigafabriken" für die Batteriezellproduktion hochziehen zu wollen und die Produktionskapazität so auf zusammen 240 Gigawattstunden jährlich zu erhöhen. Dazu gehört auch das Northvolt-Werk in Skellefteå und das Eigene in Salzgitter, deren geplante Kapazitäten ausgebaut werden. Für die restlichen vier Fabriken in Planung prüft VW derzeit Standorte und Partner - im Gespräch war zuletzt etwa eine mögliche Fertigung bei Seat in Spanien.
Die von VW angekündigten Investitionen gelten auch als Antwort auf die Pläne des US-Rivalen Tesla. Dessen Chef Elon Musk hatte erklärt, dass sein neues E-Auto-Werk bei Berlin die weltgrößte Batteriefabrik werden solle. Volkswagen führt ab 2023 nun auch einen einheitlichen, eigenen Zelltyp ein. Das soll helfen, die Vielfalt der verwendeten Einzelvarianten zu verringern. Die Batteriekosten könnten dann auch für Einsteigermodelle "schrittweise um bis zu 50 Prozent" sinken.
Außerdem will VW mit Energie- und Mineralölkonzernen das öffentliche Ladenetz für Elektroautos in Europa vergrößern. Bis 2025 sollen gut 18.000 Schnellladepunkte auf dem Kontinent betrieben werden.
Im Herbst hatten die Wolfsburger ihre allgemeine Planung für die nächsten fünf Jahre vorgestellt. Ein Kernpunkt sind 35 Milliarden Euro nur für E-Mobilität - zusammen mit Ausgaben für Vernetzung und Digitalisierung ist eine Summe von 73 Milliarden Euro veranschlagt. Die mittelfristigen Finanzziele einer Sachinvestitionsquote von rund 6 Prozent des Umsatzes bis 2025 und eines jährlichen bereinigten Netto Cashflows von mehr als 10 Milliarden Euro bestätigte der Konzern.
VW drückt mächtig aufs Gas. Die Batterie-Strategie ist positiv zu werten. Ohnehin hat VW eine ausgezeichnete Elektro-Strategie.
Es bleibt dabei: Die Elektroautos treffen den Nerv der Zeit. Auch in Sachen Software hat der Auto-Dino aufgeholt. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass bei allen ab sofort produzierten Einheiten des ID.3 und ID.4 möglich ist, so genannte "Over-the-air"-Updates vorzunehmen. Ein Meilenstein für Volkswagen. Die Aktie bleibt aussichtsreich.