In Polen sollen günstige Batteriebestandteile für VW-Elektroautos entstehen. Das neue Gemeinschaftsunternehmen Ionway, das Volkswagen mit dem belgischen Konzern Umicore gegründet hat, werde in der Stadt Nysa (Neiße) im Süden des Landes seine erste Produktionsstätte errichten, kündigte die VW-Batterietochter PowerCo am Samstag an.
Ziel sei eine günstigere Produktion, die "Elektroautos für jedermann erschwinglich macht", sagte Ionway-Chef Thomas Jansseune laut Mitteilung.
In Nysa betreibt Umicore bereits eine Produktionsstätte. Die Anlage für VW wird nun direkt daneben errichtet. 2025 soll die Produktion anlaufen. Bis 2030 sollen 900 Arbeitsplätze entstehen. Insgesamt werden 1,7 Milliarden Euro investiert. Polen fördert die Ansiedlung mit 350 Millionen Euro im Rahmen eines EU-Programms zur Krisenbewältigung und zur Gestaltung des Wandels.
In dem Werk soll das Kathodenmaterial produziert werden, mit dem VW seine E-Auto-Batterien bestücken kann. Zusätzlich will Ionway auch die dazugehörigen Vorstufenmaterialien liefern. Hierfür soll ein weiteres Werk entstehen, für das noch nach einem Standort gesucht wird. Das Gemeinschaftsunternehmen von VW und Umicore will einmal Materialien für 2,2 Millionen E-Autos im Jahr liefern. Das soll einen Großteil des Bedarfs für die von VW geplanten Batteriefabriken in Europa decken.
Die Aktie von Volkswagen steht seit Monaten unter Druck. Auch zum Wochenstart muss sie wieder Federn lassen. Auf der Handelsplattform Tradegate notiert das Papier im frühen Handel gut ein Prozent im Minus bei 106,02 Euro. Volkswagen hat derzeit einfach zu viele offene Baustellen, an denen der Konzern dringend arbeiten muss. Insbesondere auch in China muss der Konzern Gas geben. Aus charttechnischer Sicht ist wichtig, dass das Septembertief bei 104,48 Euro nicht unterschritten wird. Ansonsten drohen weitere Verluste. Erst ein Sprung über die Marke von 115,00 Euro würde das charttechnische Bild wieder etwas aufhellen. Derzeit ist die Aktie kein Kauf. Unter den deutschen Autobauern sieht DER AKTIONÄR unter anderem Mercedes-Benz deutlich besser aufgestellt.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz, Mercedes-Benz.