Volkswagen musste in den letzten Wochen jede Menge Rückschläge einstecken. Unter anderem wurde das Vorzeigeprojekt Trinity aufgrund von Software-Problemen um vier Jahre auf 2030 verschoben. Und dennoch lohnt sich ein Blick auf die Aktie. Analyst Tom Narayan von RBC jedenfalls sieht für das Papier jede Menge Potential.
Die Automobilwoche schrieb vor wenigen Tagen unter Berufung auf Quellen aus dem VW-Konzern, dass VW in Gesprächen mit Foxconn über eine Partnerschaft zum Bau von Fahrzeugen für die neue Elektromarke Scout sei. Dazu hatte Volkswagen bereits im Mai angekündigt, die Geländewagenmarke Scout wieder einführen zu wollen. Dazu solle ein unabhängiges Unternehmen gegründet werden, um die Pick-up-Trucks und SUVs ab 2026 unter der Marke Scout in den USA zu entwickeln und zu verkaufen. VW wollte sich zu einem möglichen Deal mit Foxconn nicht äußern.
VW kann gute News gut gebrauchen. Denn Volkswagen glänzte zuletzt nicht unbedingt mit positiven Meldungen. Vor wenigen Wochen musste sogar das Vorzeigeprojekt Trinity um ganze vier Jahre auf 2030 verschoben werden. Mit dem Elektroauto Trinity wollte VW zu Tesla aufschließen. Jetzt muss sich die Mannschaft um den neuen VW-Vorstand Oliver Blume erneut hinten anstellen.
Dennoch glaubt Analyst Tom Narayan von RBC nach wie vor an Volkswagen. Marktdaten zur Entwicklung der Neuwagenpreise in den USA seien vor allem positiv für den Chrysler-Mutterkonzern Stellantis, schrieb Analyst Tom Narayan in einer aktuellen Studie. In der Folge gelte dies aber auch für BMW, Mercedes und Volkswagen. Das meiste Potenzial sieht der Analyst für den VW-Konzern. Sein Kursziel für die Aktie ist dementsprechend ambitioniert. 281 Euro hält Narayan für machbar.
Ein Deal mit Foxconn wäre für VW nicht uninteressant. Durch die Erfahrung im Elektronikbereich könnte Foxconn zum Beispiel neue Lieferketten einführen. Dennoch reicht das für Volkswagen nicht.
Die größte Baustelle ist nach wie vor die Software bei Volkswagen. Oliver Blume sollte schnellstmöglich die Plattform Cariad auf die Bahn bringen, ansonsten drohen weitere Rückschläge. Darüber hinaus gilt es neue Elektroautos auszurollen, die mit den chinesischen Herstellern, wie auch den amerikanischen Start-ups wie Lucid oder Rivian im Pick-up-Segment konkurrieren können. Die Aktie ist aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage eine Halteposition. Ein Neukauf drängt sich jedoch nicht auf.