Der Automobilsektor hat am Donnerstag die Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt angeführt. Auf den ersten sechs Plätzen im Leitindex DAX fanden sich fast ausschließlich Titel aus der PS-Branche. Die Kursgewinne reichten von 7,2 Prozent für Daimler Truck über 6,5 Prozent für die VW-Holding Porsche SE sowie 6,4 Prozent für Mercedes-Benz bis hin zu 4,8 Prozent für BMW.
Die Kursgewinne dürften nicht zuletzt den vorausgegangenen hohen Verlusten geschuldet sein. Während der DAX vom Rekordhoch Anfang des Jahres um rund 23 Prozent gefallen war, war der europäische Automobilsektor um 34 Prozent eingebrochen. Steigende Zinsen, die die Kauffinanzierung verteuern, die starke Geldentwertung sowie fehlende Komponenten wie Halbleiter hatten der Branche schwer zugesetzt.
Angesichts des Krieges in der Ukraine und der enorm gestiegenen Energiepreise ist zudem die Kauflust der Verbraucher auf wichtigen Absatzmärkten teils auf Rekordtiefstände gefallen. Das trifft vor allem kostspielige Konsumgüter wie Autos oder Luxusartikel. Auch halten sich Unternehmen angesichts des höchst unsicheren Umfelds mit den sogenannten Flottenkäufen zurück.
In Erholungsphasen an den Börsen legen die zuvor überdurchschnittlich gefallenen Aktienkurse dann oft stärker zu als der Gesamtmarkt und andere Sektoren. Investoren wittern Schnäppchenkurse. Zumal sich die Lage in den kommenden Monaten aufhellen könnte. "Wir erwarten, dass die Produktionszahlen im zweiten Halbjahr steigen", schrieb Analyst Daniel Roeska vom Investmenthaus Bernstein in einer Branchenstudie. An den bisherigen Jahreszielen der großen Hersteller müsse sich voraussichtlich nichts ändern.
Die Chartbilder der Autowerte sind deutlich angeschlagen. Der heutige Kursanstieg hat aber zumindest für etwas Erholung gesorgt. Die Aktie von Mercedes-Benz beispielswesie konnte den Support bei 51,25 Euro zurückerobern. Insbesondere für Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche bleibt DER AKTIONÄR langfristig weiter optimistsch.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz.