Zuletzt konnte der Volkswagen-Konzern wieder mit guten Nachrichten auf sich aufmerksam machen. Die Auslieferungszahlen haben sich im April weiter erholt. In nahezu allen Märkten übergab der Konzern deutlich mehr Autos an seine Kunden - insbesondere im wichtigen chinesischen Markt. Das nahm unter anderem die DZ Bank zum Anlass, um ihre Kaufempfehlung für die Aktie zu erneuern.
Insgesamt stiegen die Auslieferungen des VW-Konzerns im April um fast 40 Prozent auf 720.200 Fahrzeuge, wie Volkswagen vor wenigen Tagen mitteilte.
Darüber hinaus will VW-Chef Oliver Blume die Software-Sparte Cariad umkrempeln. Neuer Chef von Cariad wird Peter Bosch. „Peter Bosch steht für einen Neuanfang, bei dem das ursprüngliche Geschäftsmodell, ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln, deutlich angepasst wird. Es hat sich gezeigt, dass diese ursprüngliche Cariad Strategie für einen Autobauer wie VW zu anspruchsvoll und damit zu teuer und instabil in der Umsetzung ist“, sagt auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Die DZ Bank hat aufgrund der News in den letzten Tagen den fairen Wert für die Vorzugsaktie von Volkswagen von 155 auf 150 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Analyst Michael Punzet adjustierte seine operativen Annahmen nach dem Bericht des Autobauers für das erste Quartal leicht, sowohl seine als auch die Markterwartungen lägen eher am unteren Ende der Prognosebandbreiten. Dies schrieb er in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Beim Thema E-Mobilität sollte der Volkswagen-Konzern mittelfristig über Skaleneffekte von seiner Größe profitieren. Derzeit gerate die Umsetzung der E-Strategie von VW jedoch wegen Verzögerungen bei der Softwareentwicklung ins Stocken.
Die letzten Auslieferungszahlen waren gut. Jedoch muss VW in den nächsten Wochen und Monaten Taten folgen lassen. Fakt ist, dass die Modellpalette dringend neue Impulse braucht. ID.3, ID.4, ID.4 und ID.5 sind nett, aber im Wettbewerb mit Tesla oder BYD zu brav und zu wenig innovativ. Auch der erst kürzlich vorgestellte ID.7 ist kein Gamechanger für VW.Volkswagen kämpft darüber hinaus mit Problemen innerhalb der Software-Sparte Cariad. Auch hier müssen schnellstmöglich Lösungen gefunden werden. Aus charttechnischer Sicht bietet die Marke von 115,00 Euro Support für die Aktie.