Volkswagen drückt auf die Tube. Der ID.3 wurde bereits ausgerollt. Mit dem zweiten Elektromodell, dem SUV ID.4, soll der milliardenteure Ausbau der E-Mobilität noch in diesem Jahr die nächste Etappe erreichen. Die Analysten sehen weiteres Potenzial für die Aktie
Nach dem verzögerten Verkaufsbeginn des ID.3 kündigte VW -Kernmarken-Chef Ralf Brandstätter am Donnerstag den Marktstart des Folgemodells, dem ID.4, "auf jeden Fall bis zum Jahresende" an.
Beide Modelle sind für den weltgrößten Autokonzern in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung. Angesichts der Klimadebatte, der verschärften CO2-Ziele der EU und des Wandels zu alternativen Antrieben pumpt der Hersteller riesige Summen in Elektromobilität, Digitalisierung und Vernetzung.
"Der ID.4 wird eine zentrale Rolle übernehmen", sagte Brandstätter. "Er eröffnet den wichtigen Volumenmarkt der kompakten E-SUVs."
"Der ID.4 wird eine zentrale Rolle übernehmen", sagte Brandstätter. "Er eröffnet den wichtigen Volumenmarkt der kompakten E-SUVs." Zum Einstiegspreis wollte sich VW noch nicht äußern. Brandstätter versprach "ausreichende Reichweite und ein schnelles Laden".
VW im Sonderangebot?
Im Vergleich zu Tesla scheint VW mit einem Börsenwert von 75 Milliarden Euro fast ein Sonderangebot:. Längerfristig sind im Konzern mehr als 70 vollelektrische Modelle geplant. Nach dem VW ID.3 und ID.4, Audi Q4 e-tron und Porsche Taycan gehören dazu ab 2021 das größere SUV-Coupé ID.5, der Skoda Enyaq, der Seat Cupra el-Born sowie später der Elektro-Bulli ID.Buzz. Bis 2024 sind etwa 35 Anläufe auf Basis des Elektro-Baukastens geplant. Bis 2025 soll ein Fünftel der Auslieferungen auf E-Autos entfallen. Laut Brandstätter gibt es "intensive Diskussionen" über kleine ID-Ableger.
"Attraktive Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen"
Nicht nur deshalb hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die Einstufung für die Volkswagen-Vorzüge (VW) nach einer Veranstaltung zur Elektrofahrzeug-Strategie auf "Buy" mit einem Kursziel von 169 Euro belassen. Die Wolfsburger böten attraktive Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen, schrieb Analyst George Galliers in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Insofern gewinne VW nun wohl neue Kunden.
UBS sieht Potenzial bis 180 Euro
Einen Tick optimistischer ist UBS-Analyst Patrick Hummel. Die Schweizer Großbank hat die Vorzugsaktien von Volkswagen nach einem Treffen mit Führungskräften zum Thema Elektrofahrzeugstrategie auf "Buy" mit einem Kursziel von 180 Euro belassen. Das Geschäft mit E-Autos wirke margenverwässernd, aber möglicherweise gewinnsteigernd, schrieb Hummel in einer Studie.
Das positive Sentiment gegenüber VWs Elektrostrategie sollte sich auch langfristig in steigenden Kursen niederschlagen. Technisch sieht die VW-Aktie jedenfalls vielversprechend aus. Vor wenigen Tagen wurde die wichtige 200-Tage-Linie überwunden. Diese gilt es aktuell zu verteidigen. Wird im Anschluss der horizontale Widerstand bei 150,00 Euro genommen, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung des Juni-Hochs bei 155,54 Euro geebnet.