Der Volkswagen-Konzern hat wie fast alle der traditionellen westlichen Autobauer den Umstieg zur E-Mobilität verschlafen und ist gegenüber Tesla und Co ins Hintertreffen geraten. Umso schneller soll der Umbau nun aber vorangetrieben werden. Das zeigt sich nicht nur durch eine Reihe neuer E-Modelle, sondern auch durch den rasanten Aufbau neuer Sparten.
So hat VW neben der problemgeplagten Software-Tochter Cariad mit PowerCo auch eine Batterie-Einheit gegründet. Darin bündelt VW sämtliche Batterieaktivitäten, von Rohstoffen bis hin zum Recycling der Akkus.
Die Batterie-Sparte soll in Zukunft deutlich wachsen, was auch den Umstieg von VW zur E-Mobilität unterstreicht. So erklärte PowerCo-Personalchef Sebastian Krapoth gegenüber dem Handelsblatt kürzlich, dass man aktuell rund 800 Angestellte beschäftige. Diese Zahl solle jedoch deutlich zulegen. Schon im Sommer werde der Konzern den tausendsten Mitarbeiter eingestellt haben, bis Jahresende liege das Ziel bei 1.500. Bis 2030 benötige PowerCo alleine in Europa etwa 20.000 Angestellte, um die Wachstumsziele sicher zu stellen.
Daher agiere die Batterie-Tochter laut Krapoth aktuell so schnell und agil wie ein Start-up ein und lockt mit attraktiven Tarifen. Gesucht sind insbesondere Spezialisten für die Zellfertigung sowie zur Beschaffung der Rohstoffe. Neben den bereits angekündigten Batteriewerken in Salzgitter und Valencia, die 2025 beziehungsweise 2026 in Betrieb gehen werden, kündigte VW im April den Bau seines bisher größten Werks in Kanada an.
Grundsätzlich geht der Konzern in die richtige Richtung. Der Bau eigener Batteriewerke ist wichtig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und unabhängiger von asiatischen Zulieferern zu werden. Problematisch ist dagegen das Produktportfolio von Volkswagen im E-Mobility-Bereich sowie die Komplikationen bei Cariad zu sehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..