Die Führung des Volkswagen-Konzerns stellt am heutigen Dienstag (ab 9.00 Uhr) die detaillierten Geschäftszahlen aus dem vergangenen Jahr vor und will zentrale Vorhaben für 2023 erläutern. Dabei könnte es in Berlin auch Neuigkeiten zur Strategie geben, wie vorab aus dem Umfeld des Unternehmens zu hören war.
Europas größte Autogruppe will unter anderem ihr Angebot an E-Fahrzeugen ausbauen, die Planung weiterer Batteriezellfabriken vorantreiben sowie beim Thema Software und Digitalisierung frühere Verzögerungen aufholen.
Eckdaten aus der Bilanz 2022 sind bereits bekannt. Deutschlands größtes Unternehmen verdiente unterm Strich gegenüber dem Vorjahr noch einmal knapp drei Prozent mehr, der Nettoertrag stieg auf 15,84 Milliarden Euro. Rechnet man Sonderfaktoren wie den Ausstieg beim Roboterauto-Start-up Argo AI oder die Zinsentwicklung ein, kam ein Betriebsgewinn von 22,12 Milliarden Euro heraus – ein Plus von gut 15 Prozent. Der Konzernumsatz legte auch aufgrund von Preiserhöhungen für etliche Automodelle von 250,2 Milliarden auf 279,2 Milliarden Euro zu.
Volkswagen treibt in jedem Fall den Bau von Batteriezellwerken voran. Der VW-Konzern baut sein nächstes Werk zur Fertigung eigener Batteriezellen für E-Autos in Kanada. Geplant sei die erste solche Fabrik der internen Sparte Powerco außerhalb Europas in St. Thomas in der Provinz Ontario, teilte das Unternehmen am Montag mit. "Das ist ein großer Schritt für Volkswagen. Glückwunsch an Kanada", sagte VW-Technikvorstand Thomas Schmall in Salzgitter. Dort legte das Unternehmen den Stand seiner Pläne dar. Mit der Entscheidung für den Standort der vierten europäischen Zellfabrik nach Nordschweden, Salzgitter und Valencia in Spanien will sich VW dagegen noch Zeit lassen.
Volkswagen geht in die richtige Richtung. Der Bau eigener Batteriewerke ist wichtig, um unabhängiger von Zulieferern zu werden und volatilen Lieferketten zu werden. Man darf gespannt sein auf die heutigen Aussagen der Führungsriege zur weiteren Strategie. Grundsätzlich bleibt die Volkswagen-Aktie zwar ein interessanter Wert. Aus charttechnischer Sicht gilt es nach dem Rutsch unter die 200-Tage-Linie die 38-Tage-Linie zu verteidigen. Die Aktie ist derzeit eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.