Virgin Galactic wird das erste private Raumfahrttourismus-Unternehmen weltweit sein, welches noch dieses Jahr den Börsengang wagt. Nach eigenen Angaben plant das Unternehmen des britischen Milliardärs Richard Branson zusammen mit der Beteiligungsfirma eines ehemaligen Facebook-Managers ein IPO noch in diesem Jahr.
49 Prozent der Anteile sollen dabei an das Investmentvehikel Social Capital Hediosophia gehen. Laut aktuellen Angaben hat Virgin Galactic einen Wert von rund 1,5 Milliarden Dollar.
Der Kampf um den Weltraumtourismus ist eröffnet
Es tut sich einiges im privaten Raumfahrtgeschäft. Der Wettbewerb um kommerzielle Reisen ins All läuft auf Hochtouren. Allerdings gibt es einige kleine Unterschiede zu den Konkurrenten Spacex von Elon Musk und Blue Origin von Jeff Bezos.
Spacex
Spacex entwickelt Technologien, die eine Besiedlung des Mars möglich machen. Das von Elon Musk gegründete Unternehmen fokussiert sich daher auf den Transport und die langfristige Mission „Mars“. Schlagzeilen machte Spacex, da es als erstes Raumfahrtunternehmen weltweit gelang, die Raketen-Booster wiederzuverwenden und so die Kosten für einen Flug stark zu senken. Seit 2017 ist man Weltmarktführer bei Satelitenstarts. Ab der zweiten Jahreshälfte 2019 sind bemannte Missionen geplant.
Blue Origin
Blue Origin hingegen hat sich den Mond vorgenommen. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 2000 von Amazon-Gründer Jeff Bezos gegründet. Zunächst standen suborbitale Flüge mittels wie-derverwendbarer Flugsystemen im Vordergrund. Später fokussierte man sich zudem auf Mondlandgeräte.
Virgin Galactic
Virgin Galactic dagegen hat sich voll und ganz auf den Weltraumtourismus spezialisiert und bereits 600 Tickets verkauft. Ein Ticket soll dabei 200.000 Dollar kosten. Im Dezember hatte das Unternehmen bereits ein bemanntes Flugzeug von den USA aus bis an die Grenze zum All geschickt. Der britische Milliardär Richard Branson hat bereits mehr als eine Milliarde in Virgin Galactic investiert.
Allerdings gab es auch schon einige Rückschläge zu verkraften. 2014 stürzte ein Raumfahrzeug ab, wobei der Co-Pilot starb und der Pilot schwer verletzt wurde.
Die Entwicklung im privaten Raumfahrtsektor gewinnt weiter an Dynamik. Chamath Palihapitiya, CEO von Social Capital hofft, dass sich Virgin Galactic genauso entwickelt wie Tesla. In einem Interview mit CNBC sagte er: „Als Tesla an die Börse ging, war es gerade einmal zwei Milliarden Dollar wert. Dies hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verzehnfacht. Wenn wir Glück haben und die Kunden uns genauso lieben werden, dann werden wir zurückblicken und uns sagen, dass wir etwas technologisch Fantastisches geschafft haben.“ Der ehemalige Facebook-Manager ist selber mit rund 100 Millionen Dollar an Virgin Galactic beteiligt.