Ein überraschend guter Ausblick des Turbinenbauers Nordex sorgt am Dienstag auch bei den Wettbewerbern Vestas und Siemens Gamesa für steigende Kurse. Doch der hohe Verlust und die Margenprognose zeigen auch, dass das branchenweite Profitabilitätsproblem bleibt. JPMorgan sieht bereits die nächste Gefahr aufziehen.
Die Margen der Turbinenbauer dürften nun wegen des erneuten Covid-Ausbruchs in China und der dortigen Lockdowns noch stärker unter Druck geraten, so Analyst Akash Gupta in einer Branchenstudie. Steigende Herstellungskosten sowie Lieferkettenprobleme werden die operative Entwicklung demnach weiter belasten. Gupta kürzte deshalb seine Margenprognosen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr.
Für Siemens Gamesa senkte er das Kursziel von 18,50 auf 18,00 Euro. Die Einstufung lautet „Neutral“. Bei Vestas ist er mit einem fairen Wert von 155 Dänische Kronen – das sind umgerechnet etwa 20,85 Euro – und einem „Underweight“-Votum sogar noch skeptischer.
Der Nordex-Ausblick war zwar besser als befürchtet. Dennoch haben alle Turbinenbauer weiter mit dem bekannten Margenproblem zu kämpfen. Inflation, Krieg und Corona sorgen dafür, dass sich hier auch keine schnelle Besserung abzeichnet. Wer in den Green-Tech-Bereich investieren will, ist mit Betreibern wie Encavis oder Projektierern wie Energiekontor derzeit besser beraten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Encavis.