Im starken Marktumfeld kann die Aktie des dänischen Turbinenbauers Vestas am Dienstag besonders stark zulegen. Der Weltmarktführer traut sich nach den Zahlen zum zweiten Quartal wieder eine Prognose zu und übertrifft damit die Erwartungen der Analysten. Im Sog von Vestas legen die Wettbewerber Nordex und Siemens Gamesa ebenfalls wieder zu.
Im zweiten Quartal steigerte Vestas den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um satte 67 Prozent auf 3,54 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT brach jedoch um fast drei Viertel auf 34 Millionen Euro ein, die Marge sank von 6,0 auf 1,0 Prozent. Grund dafür waren außerordentliche Rückstellungen für Garantiefälle bei bereits installierten Anlagen. Unter dem Strich musste Vestas deshalb wie im ersten Quartal erneut einen Verlust hinnehmen. Dieser fiel mit fünf Millionen Euro aber gering aus.
Die Auftragsbücher der Dänen sind derweil weiter prall gefüllt. Aufträge und Serviceverträge summierten sich Ende Juni auf 35,1 Milliarden Euro – 3,6 Milliarden Euro mehr als vor einem Jahr.
Starke Prognose
Trotz der anhaltenden Unsicherheiten wegen der Coronakrise zeigte sich Vestas zuversichtlich. Anfang April hatte der Konzern seine Prognose ausgesetzt. Nun erwartet das Management wie zuvor aber wieder Erlöse von 14 bis 15 Milliarden Euro – mehr als am Markt erwartet wurde. Allerdings rechnet Vestas bei der bereinigten EBIT-Marge nur noch mit 5 bis 7 Prozent – vor der Aussetzung der Prognose waren es noch 7 bis 9 Prozent.
Mit der Prognose setzt Vestas ein starkes Zeichen. Die Auftragseingänge stimmen ohnehin. Im dritten Quartal dürfte zudem die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelingen. Die Aktie bleibt der Favorit des AKTIONÄR in der Windbranche.
Wer es spekulativer mag, kann auch auf den deutschen Wettbewerber Nordex setzen. Hier folgen am Donnerstag, 13. August, die Zahlen. Allerdings war der SDAX-Konzern bereits vor der Pandemie nicht profitabel. Ob der Turnaround in den kommenden Monaten gelingt, bleibt fraglich. Sollte es so kommen, wäre allerdings eine starke Kursrallye möglich.