Ein satter Kurssprung von 22 Prozent stand bei Nodex am Montag bei Handelsschluss zu Buche. Das untermauert, wie gut der Deal mit RWE an der Börse ankommt. Sorgen um die Bilanz des Turbinenbauers können damit vorerst ad acta gelegt werden, der Konzern ist plötzlich schuldenfrei.
402,5 Millionen Euro in bar zahlt RWE für das Portfolio an Wind- und Solarprojekten in Europa. Zum 31. März betrug die Nettoschuldenposition von Nordex 240 Millionen Euro. Damit dürfte der Konzern auch nach dem relativ sicher anfallenden Verlust im zweiten Quartal über eine Netto-Cashposition verfügen.
Aufgrund der vorhandenen liquiden Mittel von 433 Millionen Euro mussten Anleger sich zwar auch vorher keine akuten Sorgen um Nordex machen, doch da der Konzern nach wie vor rote Zahlen schreibt, ist der weitere Kapitalpuffer durchaus zu begrüßen. Hinzu kommt, dass das verkaufte Projektgeschäft in den Büchern bislang niedrig bewertet und der Verkaufspreis sehr attraktiv ist.
Mehrere Schritte bereits erfolgt
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Konzern frisches Kapital besorgt, als der Großaktionär Acciona per Kapitalerhöhung seine Beteiligung deutlich auf nun 36,4 Prozent ausgebaut hat. Zudem stellte Nordex in der vergangenen Woche einen Antrag auf Staatshilfe, das Land Mecklenburg-Vorpommern hat hier bereits grünes Licht gegeben.
Nordex sichert sich mehr finanziellen Spielraum. Das ist absolut positiv zu werten – für den langfristigen Erfolg bleibt es aber unabdingbar, dass der Konzern den Sprung in die schwarzen Zahlen schafft. Erst dann dürfte bei der Aktie der Knoten endgültig platzen. Spekulative Anleger setzen darauf, dass dies gelingt und bleiben an Bord.