Am Mittwoch hat Vestas die Geschäftszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Obwohl diese schwach ausgefallen und hinter den Analystenschätzungen zurückgeblieben sind, legt die Aktie am Nachmittag um neun Prozent zu und setzt damit ihre jüngste Erholung fort. Das beflügelt auch die Konkurrenz.
Der Umsatz des dänischen Windkraftanlagen-Herstellers ging im zweiten Quartal um sieben Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zurück. Das EBIT belief sich auf minus 182 Millionen Euro. Das entspricht einer Marge von minus 5,5 Prozent, was es schwer machen dürfte, die angestrebte Spanne von minus 5 bis null Prozent im Gesamtjahr zu erreichen. Unterm Strich betrug der Verlust 119 Millionen Euro.
Weiterhin belasten die schon länger gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Logistik sowie Materialengpässe und auch die Auftragsentwicklung enttäuschte. Allerdings sei die Preisentwicklung stark, so Ajay Patel, Analyst von Goldman Sachs. Vestas hat zuvor erklärt, dass die Preise im zweiten Quartal um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr angehoben wurden. Das dürfte neben der bestätigten Jahresprognose für das kräftige Kursplus verantwortlich sein.
Infolge der Zahlen kann nicht nur die Vestas-Aktie deutlich zulegen, auch die Papiere der Konkurrenten Nordex und Siemens Energy ziehen an. Siemens Energy legte bereits am Montag seine Quartalszahlen vor, Nordex folgt am Sonntag.
Hauptproblem bleiben jedoch weiterhin die schwachen Margen. Angesichts von Rekordinflation und Energiekrise dürften diese auch nicht so schnell vom Tisch sein. Anleger warten deshalb weiter ab. Green-Tech-Favoriten sind andere Werte wie ABO Wind oder Energiekontor.