Zum Start in die neue Handelswoche erhalten die deutschen Bioenergie-Aktien Verbio und Envitec Biogas frische positive Impulse vonseiten der Politik. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat ein "umfassendes Biomassepaket" angekündigt. Mit der geplanten Reform könnten die Förderkosten sinken.
"Biogas kann im zukünftigen Energiesystem weiter eine wichtige Rolle spielen", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Zum einen sind Anlagen Teile von Wärme- oder Gebäudenetzen. Zum anderen kann Biogas flexibel eingesetzt werden. Also genau dann, wenn wenig Wind weht und keine Sonne scheint."
Zwischen 2004 und 2011 habe es einen starken Zuwachs der Biomasse an der Stromerzeugung gegeben, erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. "Viele haben sich seitdem vor Ort aktiv und innovativ eingebracht, indem sie zum Beispiel klimaschädliche Gülle als Strom nutzbar machen oder Wärmenetze gebaut haben." Für viele ende jedoch nach 20 Jahren die Förderung, das Interesse an Ausschreibungen für eine anschließende Förderung sei viel größer als das Angebot. "Viele Anlagenbetreiber und deren Wärmekunden bangen um ihre Zukunft. Wir sehen diese Sorgen."
Biomasse erhält wieder mehr politische Aufmerksamkeit. Das strahlt auch auf die Aktie des Anlagenbauers Envitec Biogas ab. Das Papier des "Biogas-Allrounders" gewinnt im frühen Handel gut sieben Prozent an Wert. Die Aktie vom Biosprithersteller Verbio (unter anderem Biomethan) setzt sich mit einem Plus von gut fünf Prozent an die Spitze im SDAX.
Die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Verbio und Envitec Biogas melden sich zu Wochenbeginn an der Börse zurück. Ausnahmslos mutige Anleger können wieder eine erste Position eingehen. Wichtig: Anleger sollten diese mit Stoppkursen knapp unterhalb der 52-Wochen-Tiefs (Stopp für Verbio: 13,90 Euro und bei Envitec 25,00 Euro) absichern.
(Mit Material von dpa-AFX)