Der Hersteller von Biokraftstoffen hat am Donnerstag mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 die Mitte Januar reduzierte Prognose bestätigt. An der Börse finden die Ergebnisse und Aussagen des Managements regen Anklang, die Aktie gewinnt zur Stunde rund zwölf Prozent und setzt damit zur charttechnischen Gegenbewegung an.
In den ersten sechs Monaten des Fiskaljahres erreichte Verbio neue Produktionsrekorde. Der Konzernumsatz sank allerdings im zweiten Quartal um 13 Prozent auf knapp 421 Millionen Euro. Beim EBITDA verzeichnete der Biokraftstoff-Spezialist sogar einen Einbruch um 47 Prozent auf lediglich 26,1 Millionen Euro.
Die im Januar 2024 neu formulierte Prognose bestätigte das Management rund um Firmenlenker Claus Sauter: Das EBITDA soll sich in einer Größenordnung zwischen 120 und 150 Millionen Euro einfinden. Die Nettofinanzverschuldung wird zum Geschäftsjahresende zwischen 145 und 175 Millionen Euro erwartet. Die Prognose spiegele den anhaltenden Druck auf die Ethanol- und THG-Quotenpreise insbesondere durch die massiven, fraglichen Importe fortschrittlichen Biodiesels aus Asien in 2023 wider, so Verbio.
Licht am Ende des Tunnels
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Leipzig erwartet eine "Rückkehr zu fairen Marktbedingungen". "Die Internationalisierung und Produktdiversifikation auf Basis nachhaltig erzeugter Biomasse wird uns mehrere Standbeine außerhalb des deutschen beziehungsweise europäischen Verkehrssektors verschaffen", ist Firmenlenker Sauter überzeugt. "Kurzfristig stellen die Marktverwerfungen eine Belastung dar, jedoch wird sich langfristig unsere Strategie angesichts steigender THG-Quotenverpflichtungen in Deutschland und einer weltweit wachsenden Nachfrage nach grünen Molekülen positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken.“
Verbio scheint die Talsohle durchschritten zu haben. DER AKTIONÄR sieht den Biokraftstoff-Hersteller mittel- bis langfristig auf einem guten Weg, seine ambitionierten Ziele zu erreichen. Vor allem die Produktdiversifizierung und die dynamische Internationalisierungsstrategie, ohne dabei die Kosten aus den Augen zu verlieren, sollten die Aktie perspektivisch wieder in deutlich höhere Kursregionen befördern. Mit dem Plus von rund zwölf Prozent am Donnerstag könnte der Startschuss für eine Trendwende gefallen sein.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien von Verbio befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.